Seit zwei Jahrzehnten ist Japan die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt. Japan erarbeitet 70% der Wirtschaftsleistung der im Aufbruch befindlichen ost- und südostasiatischen Region. Wiederum 60% des japanischen Inlandsprodukts werden für den privaten Verbrauch verwendet. Dies bedeutet ein erhebliches Marktpotential auch für die deutsche Wirtschaft. Japan hat sich geöffnet und bietet heute deutschen Unternehmen vielfältige Geschäftsmöglichkeiten. Das Buch informiert kompetent über die aktuellen Veränderungen in Japan: Handelsrecht, Absatzwege, Unternehmenskonstellationen, Arbeitsmarkt, Technologie, Gesellschaft. Darüber hinaus legen erfolgreiche deutsche Unternehmen ihre Japanerfahrungen offen.
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 04.01.1999Schwarz auf weiß: In Japan erfolgreich
Wie sich deutsche Unternehmen in Nippon behaupten
Heinz Riesenhuber/Josef Kreiner (Herausgeber): Japan ist offen - Chancen für deutsche Unternehmen. Springer-Verlag, Heidelberg/Berlin 1998, 339 Seiten, 65 DM.
"Japan ist offen - das ist zunächst eine Behauptung." Schon im ersten Satz des Vorworts erwähnt der frühere Bundesforschungsminister Heinz Riesenhuber einen Punkt, der in der Diskussion um den Markt Japan immer wieder eine entscheidende Rolle spielt. Riesenhuber läßt nicht den geringsten Zweifel, daß Japan - wenigstens heute - tatsächlich für deutsche Lieferungen offensteht. Schon wenige Abschnitte später setzt sich Riesenhuber auch mit einem anderen, häufig zu hörenden Einwand gegen Japan auseinander: "Für viele scheint China heute attraktiver, bei seinen hohen wirtschaftlichen Wachstumsraten." Auch gegen diese Behauptung weiß er sich erfolgversprechend zu wehren: "Japan erwirtschaftet noch immer über 70 Prozent des Bruttosozialprodukts in Ostasien. Ein Prozent Wachstum in Japan sind über 8 Prozent Wachstum in China."
Die Herausgeber bemühen gut zwei Dutzend Autoren zur Untermauerung ihrer Einschätzung der Offenheit des modernen fernöstlichen Landes. Was auf den ersten Blick wie ein weiterer Sammelband zum Thema Japan aussieht, bietet sich bei näherem Zusehen als eine zum guten Teil überaus spannende Sammlung von Erfolgsstories deutscher Unternehmen in Nippon. Der Reiz liegt im wesentlichen Teil darin, daß die Japan-Strategien und tatsächlich eingeschlagenen Wege nicht akademisch distanziert, sondern mit dem Engagement vieler erfolgreicher Praktiker, der Manager an der Spitze deutscher Mittel- und Großunternehmen in Japan, geschildert werden. Für den mit Japan und den Autoren nicht vertrauten Leser kommt als weiterer Vorzug hinzu, daß die Namen der einzelnen deutschen Unternehmen, die in Japan Erfolge vorweisen können, schon im Inhaltsverzeichnis optisch gut hervorgehoben sind. Je nach den individuellen Interessen des Lesers kann sich dieser also heraussuchen, welche Branche oder welches Unternehmen ihn am meisten interessiert - zum Beispiel der Erfolg von Hoechst in Japan oder jener der Bayerischen Vereinsbank oder von Osram und anderen. Zusätzlich werden die Rahmenbedingungen für ein Japan-Engagement deutscher Unternehmen und bestimmte andere Themen von allgemeiner Bedeutung, beispielsweise "Die rechtliche Bewältigung von Marktzugangsproblemen", behandelt. Abgerundet wird das alles durch eine Übersicht über Informations- und Beratungsangebote sowie die deutsche Infrastruktur in Japan. Was in diesem Zusammenhang allerdings fehlt, sind zusammengefaßte Literaturhinweise. Es gibt zwar eine Vielzahl solcher Hinweise. Aber sie stehen jeweils am Ende der einzelnen Beiträge; sie sind nicht zusammengefaßt.
Die Qualität der einzelnen Berichte ist unterschiedlich. Aber die Nachteile, die sich vielleicht aus einem Mangel an Homogenität der Beiträge ergäben, werden durch die Vielschichtigkeit und Vielseitigkeit der Aussagen mehr als kompensiert. Beispielsweise im Kapitel "Technologie und industrielle Forschung und Entwicklung" wird auch auf die Konkurrenz eingegangen, die Japan aus anderen ostasiatischen Staaten erwächst. Und wer über verbale Ausführungen hinaus auch konkrete Zahlen über den Erfolg der einzelnen Unternehmen lesen will, findet am Anfang eine Tabelle, die alle Kennzahlen - von der Gründung der japanischen Tochtergesellschaft bis zu ihrem heutigen Umsatz - enthält. PETER ODRICH
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Wie sich deutsche Unternehmen in Nippon behaupten
Heinz Riesenhuber/Josef Kreiner (Herausgeber): Japan ist offen - Chancen für deutsche Unternehmen. Springer-Verlag, Heidelberg/Berlin 1998, 339 Seiten, 65 DM.
"Japan ist offen - das ist zunächst eine Behauptung." Schon im ersten Satz des Vorworts erwähnt der frühere Bundesforschungsminister Heinz Riesenhuber einen Punkt, der in der Diskussion um den Markt Japan immer wieder eine entscheidende Rolle spielt. Riesenhuber läßt nicht den geringsten Zweifel, daß Japan - wenigstens heute - tatsächlich für deutsche Lieferungen offensteht. Schon wenige Abschnitte später setzt sich Riesenhuber auch mit einem anderen, häufig zu hörenden Einwand gegen Japan auseinander: "Für viele scheint China heute attraktiver, bei seinen hohen wirtschaftlichen Wachstumsraten." Auch gegen diese Behauptung weiß er sich erfolgversprechend zu wehren: "Japan erwirtschaftet noch immer über 70 Prozent des Bruttosozialprodukts in Ostasien. Ein Prozent Wachstum in Japan sind über 8 Prozent Wachstum in China."
Die Herausgeber bemühen gut zwei Dutzend Autoren zur Untermauerung ihrer Einschätzung der Offenheit des modernen fernöstlichen Landes. Was auf den ersten Blick wie ein weiterer Sammelband zum Thema Japan aussieht, bietet sich bei näherem Zusehen als eine zum guten Teil überaus spannende Sammlung von Erfolgsstories deutscher Unternehmen in Nippon. Der Reiz liegt im wesentlichen Teil darin, daß die Japan-Strategien und tatsächlich eingeschlagenen Wege nicht akademisch distanziert, sondern mit dem Engagement vieler erfolgreicher Praktiker, der Manager an der Spitze deutscher Mittel- und Großunternehmen in Japan, geschildert werden. Für den mit Japan und den Autoren nicht vertrauten Leser kommt als weiterer Vorzug hinzu, daß die Namen der einzelnen deutschen Unternehmen, die in Japan Erfolge vorweisen können, schon im Inhaltsverzeichnis optisch gut hervorgehoben sind. Je nach den individuellen Interessen des Lesers kann sich dieser also heraussuchen, welche Branche oder welches Unternehmen ihn am meisten interessiert - zum Beispiel der Erfolg von Hoechst in Japan oder jener der Bayerischen Vereinsbank oder von Osram und anderen. Zusätzlich werden die Rahmenbedingungen für ein Japan-Engagement deutscher Unternehmen und bestimmte andere Themen von allgemeiner Bedeutung, beispielsweise "Die rechtliche Bewältigung von Marktzugangsproblemen", behandelt. Abgerundet wird das alles durch eine Übersicht über Informations- und Beratungsangebote sowie die deutsche Infrastruktur in Japan. Was in diesem Zusammenhang allerdings fehlt, sind zusammengefaßte Literaturhinweise. Es gibt zwar eine Vielzahl solcher Hinweise. Aber sie stehen jeweils am Ende der einzelnen Beiträge; sie sind nicht zusammengefaßt.
Die Qualität der einzelnen Berichte ist unterschiedlich. Aber die Nachteile, die sich vielleicht aus einem Mangel an Homogenität der Beiträge ergäben, werden durch die Vielschichtigkeit und Vielseitigkeit der Aussagen mehr als kompensiert. Beispielsweise im Kapitel "Technologie und industrielle Forschung und Entwicklung" wird auch auf die Konkurrenz eingegangen, die Japan aus anderen ostasiatischen Staaten erwächst. Und wer über verbale Ausführungen hinaus auch konkrete Zahlen über den Erfolg der einzelnen Unternehmen lesen will, findet am Anfang eine Tabelle, die alle Kennzahlen - von der Gründung der japanischen Tochtergesellschaft bis zu ihrem heutigen Umsatz - enthält. PETER ODRICH
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