Japanese firms are in the midst of the most protracted economic crisis in their post-war history. The end of the "bubble economy" has led to a long era of low growth. This change in the general business environment has profound consequences for the management and the organization of corporate Japan, as well as for the theory of the Japanese firm. The contributions to this book cover a broad range of subjects, from the strategies and organizational structures to the management of human resources and innovation processes in the 1990s. These changes are systematically commented on by field specialists from abroad, especially Europe, relating the situation in Japan to comparable developments in other countries.
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 15.11.1999Keine Anleihe am Westen
Das japanische Management nach der Rezession der neunziger Jahre
Daniel Dirks/Jean-François Huchet/ Thierry Ribault (Herausgeber): Japanese Management in the Low Growth Era: Between External Shocks and Internal Revolution. Springer-Verlag, Heidelberg/Berlin 1999, 438 Seiten, 129 DM.
Mit der wirtschaftlichen Flaute in Japan, die nun schon zehn Jahre währt, ist auch das Modell des japanischen Managements in Frage gestellt worden. Grundpfeiler des Systems - wie der gegenseitige Aktienbesitz, die lebenslange Beschäftigung oder das Senioritätsprinzip - sind überprüft worden. Daniel Dirks, Jean-François Huchet und Thierry Ribault dokumentieren im ihrem Sammelband die Veränderungen des japanischen Managements seit dem Beginn der Krise. Der Band beruht auf einem gemeinsamen Symposion des Deutschen Instituts für Japanstudien und des Maison Franco-Japonaise in Tokio im November 1997.
In sechzehn Aufsätzen und neun Kommentaren nehmen japanische, europäische und nordamerikanische Autoren zu den Themen Internationalisierung, Unternehmensführung und -kontrolle, industrielle Organisation, Personalmanagement sowie Innovation und Technologie Stellung. Als Gegenstück zu den makroökonomischen Analysen der Rezession der neunziger Jahre werden auf Mikroebene die Anpassungsbemühungen der Unternehmen dargestellt.
In der Einleitung fragen die Herausgeber, ob die neunziger Jahre für das japanische Management eine verlorene Dekade oder eine Periode kreativer Anpassung gewesen seien. Vieles spricht für eine Neuausrichtung der japanischen Volkswirtschaft nach Renditeaspekten. Wie Yoshiya Teramoto, Naoto Iwasaki und Tôru Takai zeigen, sind bei sinkenden Renditen und Aktienkursen der gegenseitige Aktienbesitz und somit die starren Unternehmensverflechtungen gelockert worden. Und wie Dennis Tachiki schreibt, hätten Rationalisierung und Produktionsverlagerung ins Ausland die oft herbeigeredete, aber doch schleppend verlaufende Internationalisierung beschleunigt.
Daniel Dirks weist in seinem Beitrag darauf hin, dass Arbeitsplatzgarantien und Senioritätsprinzip zunehmend als überkommen und zu teuer kritisiert würden. Auch in Japan steige die Arbeitslosigkeit. Doch bedeute das nicht die vollkommene Transformation des japanischen Systems nach westlichem Muster. Vielmehr hätten japanische Managementansätze auch unter Effizienzgesichtspunkten ihre Berechtigung. Dieser Schlussfolgerung stimmen andere Autoren zu - unter anderem Shigeru Watanabe in seiner Analyse der japanischen Unternehmensführung.
Die zentrale Aussage des Bandes lautet: Die Rezession der neunziger Jahre hat dem japanischen Management neue Impulse gegeben, eine weitgehende Angleichung an den Westen ist aber nicht zu erwarten. Vor allem der Vergleich mit den Managementansätzen in europäischen Ländern zeige, dass das japanische Modell nicht die Ausnahme sei. Allenfalls, meinen die Herausgeber, sei Individualität zu erkennen.
In dem Buch werden auf der Basis eines breiten Spektrums von Themen, theoretischen Ansätzen und Fallbeispielen die Stärken und Schwächen des japanischen Managements aufgedeckt. Dem Leser eröffnet sich eine Fülle von Fakten und Analysen, die über bisherige und zukünftige Entwicklungen informieren.
GUNTHER SCHNABL
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Das japanische Management nach der Rezession der neunziger Jahre
Daniel Dirks/Jean-François Huchet/ Thierry Ribault (Herausgeber): Japanese Management in the Low Growth Era: Between External Shocks and Internal Revolution. Springer-Verlag, Heidelberg/Berlin 1999, 438 Seiten, 129 DM.
Mit der wirtschaftlichen Flaute in Japan, die nun schon zehn Jahre währt, ist auch das Modell des japanischen Managements in Frage gestellt worden. Grundpfeiler des Systems - wie der gegenseitige Aktienbesitz, die lebenslange Beschäftigung oder das Senioritätsprinzip - sind überprüft worden. Daniel Dirks, Jean-François Huchet und Thierry Ribault dokumentieren im ihrem Sammelband die Veränderungen des japanischen Managements seit dem Beginn der Krise. Der Band beruht auf einem gemeinsamen Symposion des Deutschen Instituts für Japanstudien und des Maison Franco-Japonaise in Tokio im November 1997.
In sechzehn Aufsätzen und neun Kommentaren nehmen japanische, europäische und nordamerikanische Autoren zu den Themen Internationalisierung, Unternehmensführung und -kontrolle, industrielle Organisation, Personalmanagement sowie Innovation und Technologie Stellung. Als Gegenstück zu den makroökonomischen Analysen der Rezession der neunziger Jahre werden auf Mikroebene die Anpassungsbemühungen der Unternehmen dargestellt.
In der Einleitung fragen die Herausgeber, ob die neunziger Jahre für das japanische Management eine verlorene Dekade oder eine Periode kreativer Anpassung gewesen seien. Vieles spricht für eine Neuausrichtung der japanischen Volkswirtschaft nach Renditeaspekten. Wie Yoshiya Teramoto, Naoto Iwasaki und Tôru Takai zeigen, sind bei sinkenden Renditen und Aktienkursen der gegenseitige Aktienbesitz und somit die starren Unternehmensverflechtungen gelockert worden. Und wie Dennis Tachiki schreibt, hätten Rationalisierung und Produktionsverlagerung ins Ausland die oft herbeigeredete, aber doch schleppend verlaufende Internationalisierung beschleunigt.
Daniel Dirks weist in seinem Beitrag darauf hin, dass Arbeitsplatzgarantien und Senioritätsprinzip zunehmend als überkommen und zu teuer kritisiert würden. Auch in Japan steige die Arbeitslosigkeit. Doch bedeute das nicht die vollkommene Transformation des japanischen Systems nach westlichem Muster. Vielmehr hätten japanische Managementansätze auch unter Effizienzgesichtspunkten ihre Berechtigung. Dieser Schlussfolgerung stimmen andere Autoren zu - unter anderem Shigeru Watanabe in seiner Analyse der japanischen Unternehmensführung.
Die zentrale Aussage des Bandes lautet: Die Rezession der neunziger Jahre hat dem japanischen Management neue Impulse gegeben, eine weitgehende Angleichung an den Westen ist aber nicht zu erwarten. Vor allem der Vergleich mit den Managementansätzen in europäischen Ländern zeige, dass das japanische Modell nicht die Ausnahme sei. Allenfalls, meinen die Herausgeber, sei Individualität zu erkennen.
In dem Buch werden auf der Basis eines breiten Spektrums von Themen, theoretischen Ansätzen und Fallbeispielen die Stärken und Schwächen des japanischen Managements aufgedeckt. Dem Leser eröffnet sich eine Fülle von Fakten und Analysen, die über bisherige und zukünftige Entwicklungen informieren.
GUNTHER SCHNABL
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