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Swofford erzählt von seiner Zeit als Scharfschütze der US-Marines an vorderster Front 1990/91 in Saudi-Arabien, Kuwait und Irak. Er schildert das Grauen des Krieges, die Allgegenwart des Tötens und Getötetwerdens und von der Verheerung, die der Krieg in den Seelen aller Beteiligter anrichtet.

Produktbeschreibung
Swofford erzählt von seiner Zeit als Scharfschütze der US-Marines an vorderster Front 1990/91 in Saudi-Arabien, Kuwait und Irak. Er schildert das Grauen des Krieges, die Allgegenwart des Tötens und Getötetwerdens und von der Verheerung, die der Krieg in den Seelen aller Beteiligter anrichtet.
Autorenporträt
Anthony Swofford erzählt in 'Jarhead' (so nennen sich die Marines selbst wegen ihrer kahl geschorenen Schädel) von seiner Zeit als Scharfschütze der US-Marines an vorderster Front 1990/91 in Saudi-Arabien, Kuwait und Irak; vom Töten, vom Sterben und von den Verheerungen, die der Krieg in den Seelen aller Beteiligten anrichtet. Ein radikales Buch, schon jetzt ein Klassiker des Genres.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 16.03.2003

Jarhead

Auch dies ist eine Reise in die Nacht - eine Nacht, die von Feuern erhellt ist, die über Ölfeldern brennen, eine Nacht, die von Dämonen bevölkert ist, denen jemand den Kopf weggeschossen hat, die mit zerfetztem Bauch im Sand liegen, die aussehen wie tote Iraker oder betrunkene Marines, wie der eigene Vater oder die Freundin, die einen mit dem besten Freund betrügt. Auch diese Reise führt in einen Abgrund, in die Verzweiflung, in einen Krieg, sie führt dorthin, wo kein Mensch sein will, sie führt ins eigene Hirn, das leer ist und weit wie die Wüste, die sie erobern sollten, die amerikanischen Soldaten, im Januar 1991, als der Gegner Saddam Hussein hieß und der Präsident George Bush. Der Held dieser Reise ist zwanzig Jahre alt, wie Célines Bardamu, er heißt Anthony Swofford, und was das gerade in den Vereinigten Staaten erschienene Buch, das Swofford über seine Erlebnisse im ersten Golfkrieg geschrieben hat, so besonders macht und so sehr aus dem heraushebt, was sonst in diesen Tagen über den Krieg geschrieben wird - das, was Swoffords "Jarhead" schon heute zu einem Klassiker des Genres macht, in einer Reihe etwa mit Joseph Hellers "Catch 22" oder Norman Mailers "Die Nackten und die Toten", das sind nicht die atemlose Authentizität, nicht die Wut, die Angst, nicht das Grauen des Kampfes und der bittere Geschmack des Sieges; es ist die Ehrlichkeit, mit der Swofford den dunklen Grund beschreibt, der seine eigene Seele ist. Und das, dieses schwarze Bild, dieses moralfreie Panorama, das ist das Beunruhigende, vielleicht sogar das Gefährliche an Swoffords Buch: Wir töten, weil wir Menschen sind; wir hassen, weil wir Menschen sind; wir werden benutzt und verschwendet, weil wir Menschen sind; wir sind allein, weil wir Menschen sind; und es gibt niemanden außer uns selbst, dem wir die Schuld dafür geben können. Das Buch ist keine Anklage, sondern ein Aufschrei. Swofford beschreibt so ausführlich wie lakonisch seine Familie, seine Freunde, seine Ausbildung, er beschreibt die Absurdität des Krieges und damit die Absurdität der Welt. Ein erster Besuch von zwei Reportern in der saudischen Wüste gipfelt in einem surrealen Footballspiel, bei dem die Soldaten, in voller Gummischutzkleidung und mit Gasmaske bewaffnet, durch die Hitze hetzen - nach einer Stunde fallen die Männer übereinander her und türmen sich zu einer Skulptur kopulierend-zuckender Leiber, die ihre Einsamkeit verbindet, ihr Zorn und die Einsicht, daß sie in diesem Krieg der Bush-Camorra von Anfang an die Verlierer waren, auch wenn sie mit dem Leben davonkommen sollten. "Sorry, werden die Mütter hören, deren Söhne einen schrecklichen Tod sterben werden. Das wird nie aufhören. Sorry."

Georg Diez.

Anthony Swofford: "Jarhead: A Marine's Chronicle of the Gulf War and Other Battles". Scribner 2003. 272 Seiten. 24 [Euro].

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