(Johann Sebastian Bach, Weihnachtsoratorium, Eingangschor) Darstellungen des weihnachtlichen Geschehens gehören neben jenen der Kreuzigung Christi zu den beliebtesten Motiven der christlichen Kunst. Auch Oberösterreich besitzt hiefür eine Fülle schöner und interessanter Beispiele, wie mit dieser Publikation eindrucksvoll bewiesen wird. Seien es Bildwerke auf spätgotischen Altartafeln, die Predella mit den Figuren der Huldigung der Hl. Drei Könige am berühmten Pacheraltar in St. Wolfgang, Darstellungen aus dem Barock, wieder mehr geachtete Werke der Nazarener oder die vielen Weihnachtskrippen nicht nur im Salzkammergut, immer ist es die bildhafte Verlebendigung vom „Wort, das Fleisch geworden ist“ (Joh. 1,14). Egal, ob es sich um orientalische oder heimatliche Krippen handelt, sie künden uns nicht nur vom „Gloria“, sondern auch vom „Frieden auf Erden“, den wir so sehnlich wünschen. Seit der ersten urkundlichen Erwähnung einer Weihnachtskrippe in Oberösterreich – 1603 in der damals von Jesuiten betreuten Minoriten- bzw. Landhauskirche in Linz – gibt es die verschiedensten Bemühungen, dem Geheimnis der Menschwerdung Christi auch volkstümlich gerecht zu werden. Kein anderes Thema der religiösen Volkskunst hat eine derart vielfältige Weiterentwicklung erreicht, sowohl was das Material als auch die Gestaltung betrifft, wie die diversen Krippendarstellungen. Dank der höchst zeitaufwendigen und intensiven Recherche dürften auch einige neue Erkenntnisse vorliegen, jedenfalls ist aber eine gründliche Dokumentation weihnachtlicher Darstellungen in Oberösterreich gelungen.