Die unbestechlichen, geduldigen Recherchen, die dieser Monographie zugrunde liegen, wurden nicht in der Absicht angestellt, das von Genet mitgetragene Image zu widerlegen. Tatsächlich entsprach das freiwillige Bekenntnis zur Kriminalität, die das bürgerliche Tugendverständnis in sein spiegelbildliches Gegenteil verklärt, Genets Selbstverständnis; daneben tritt indessen der Nachweis einer durch und durch literarischen Existenz, der gegenüber die Verherrlichung des Verbrechens zurücktritt. Genet war nicht der Verbrecher, zu dem die Umwelt ihn gemacht hatte, sondern der Dichter, für den die…mehr
Die unbestechlichen, geduldigen Recherchen, die dieser Monographie zugrunde liegen, wurden nicht in der Absicht angestellt, das von Genet mitgetragene Image zu widerlegen. Tatsächlich entsprach das freiwillige Bekenntnis zur Kriminalität, die das bürgerliche Tugendverständnis in sein spiegelbildliches Gegenteil verklärt, Genets Selbstverständnis; daneben tritt indessen der Nachweis einer durch und durch literarischen Existenz, der gegenüber die Verherrlichung des Verbrechens zurücktritt. Genet war nicht der Verbrecher, zu dem die Umwelt ihn gemacht hatte, sondern der Dichter, für den die Gegenwelt des Verbrechens zu einem Gleichnis wurde, dem es galt, im Kunstwerk Gestalt zu geben.