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Ovids Verwandlungssagen haben die Bilderwelten der europäischen Renaissance entscheidend geprägt. In dem vorliegenden Buch wird eine Bildhandschrift der Metamorphosen vorgestellt, die bislang unbekannt geblieben ist. Mit 76 Zeichnungen handelt es sich um den umfangreichsten gezeichneten Zyklus der Metamorphosen überhaupt, der sich aus dem 16. Jahrhundert erhalten hat und der hier gänzlich faksimiliert abgebildet wird.. Die Zuschreibung dieses unbekannten Meisterwerks an den Humanisten und Archäologen Jean Jacques Boissard (1528-1602) lässt nicht nur einen bemerkenswerten Zeichner der…mehr

Produktbeschreibung
Ovids Verwandlungssagen haben die Bilderwelten der europäischen Renaissance entscheidend geprägt. In dem vorliegenden Buch wird eine Bildhandschrift der Metamorphosen vorgestellt, die bislang unbekannt geblieben ist. Mit 76 Zeichnungen handelt es sich um den umfangreichsten gezeichneten Zyklus der Metamorphosen überhaupt, der sich aus dem 16. Jahrhundert erhalten hat und der hier gänzlich faksimiliert abgebildet wird.. Die Zuschreibung dieses unbekannten Meisterwerks an den Humanisten und Archäologen Jean Jacques Boissard (1528-1602) lässt nicht nur einen bemerkenswerten Zeichner der französischen Renaissance wieder greifbar werden, sondern bietet die seltene Gelegenheit, die Entstehung eines mythologischen Bilderzyklus als Dialog von Auftraggeber und gelehrtem Künstler zu rekonstruieren. Ovids Metamorphosen wurden gerade aufgrund der kunstvollen Verknüpfung der mythologischen Erzählungen und Verwandlungen geschätzt. Diese literarische Technik der fortlaufenden Erzählung hat Boissard in das Medium des Bildes übertragen. Das Nachleben Ovids ist eine Geschichte kontinuierlicher Verwandlungen von Bildern und Texten: Mit Boissards Bildhandschrift ist ein zentraler Baustein für ihre Rekonstruktion zurückgewonnen.
Autorenporträt
Michael Thimann, geb. 1970, Studium der Kunstgeschichte in Kiel, Würzburg, Bologna und Berlin, Promotion 2000. Assistent bei den Berliner Museen und an der FU Berlin. Seit 2006 Leiter einer Forschergruppe am Kunsthistorischen Institut in Florenz (MPI). Schwerpunkte: Mythographie und Kunsttheorie, Gelehrte als Zeichner im 16. Jh., profane und religiöse Bildkonzepte um 1800.