»Je suis un musicien breton de foi catholique.« (»Ich bin ein bretonischer Musiker katholischen Glaubens.«) - Mit diesem Satz ist das Selbstverständnis und geistige Koordinatensystem des bedeutenden Komponisten, Organisten und Pädagogen Jean Langlais (1907-1991) klar umrissen. Dieser Universal-Künstler zählt zu den originellsten und eigenwilligsten Musikern des 20. Jahrhunderts und gehört mit seinen Kollegen und Freunden Jehan Alain, Olivier Messiaen und Gaston Litaize zur weltweit bewunderten École française d'orgue, die in ihrer Traditionslinie Musikerpersönlichkeiten wie César Franck, Louis Vierne u.v.a. enthält. Seine umfangreiche Werkliste beinhaltet außer der Oper fast alle Gattungen und Formen: über 300 Orgelwerke, Kompositionen für Klavier, geistliche und weltliche Chormusik, Liedvertonungen, Kammermusik und Werke für Orchester. Diese erste deutschsprachige Monographie zeichnet Langlais' Leben und Werk nach und schildert, wie aus dem blinden Jungen aus einem kleinen bretonischen Dorf ein umjubelter Weltstar der Orgelmusik wurde.