Jean Pauls Briefwechsel der Jahre 1809 bis 1814 ist durch die französische Besatzung und die Befreiungskriege geprägt - der Dichter ist durch Einquartierungen und verschärfte Zensurmaßnahmen auch direkt betroffen. Zu Napoleon nimmt er in seinen politischen Schriften "Friedens-Predigt an Deutschland" (1808) und "Dämmerungen für Deutschland" (1809) dennoch keine eindeutige Haltung ein. Im Frühjahr 1809 wird ihm von Carl Theodor von Dalberg eine Pension gewährt, die das finanzielle Auskommen der inzwischen fünfköpfigen Familie sichert. Für zahlreiche kleine Beiträge zahlt Cotta nach wie vor gut und zuverlässig. In diese bewegte Zeit fällt auch die erste Ehekrise der Richters, die sich nicht zuletzt an Erziehungsfragen festmacht. Hiervon erholt er sich auf kleineren Reisen nach Bamberg (1810), Erlangen (1811) und Nürnberg (1812). An größeren Werken entstehen in dieser Zeit nur das "Leben Fibels" und "Katzenbergers Badereise"; seine kleinen Schriften fasst er erstmals in einer "Herbst-Blumine" genannten Sammlung zusammen. Unter den Korrespondenten begegnen wir alten Freunden wie Christian Otto, Emanuel und Paul Emile Thieriot sowie langjährigen Weggefährten wie Friedrich Heinrich Jacobi, Karl Ludwig Knebel, Caroline Herder, Emilie Berlepsch und Charlotte von Kalb. Besonders wichtig wird der Briefwechsel mit seinen Verlegern - allen voran Johann Friedrich von Cotta. Zahlreiche neue Schreiber wie der Philosoph Charles de Villers und der Dresdener Maler Friedrich Meier kommen hinzu. Besonders hervorzuheben sind die romantischen Autoren, die an den etablierten Autor Jean Paul herantreten: Achim von Arnim, Friedrich Schlegel, Friedrich Rückert, Friedrich Hebel und Karl August von Varnhagen. Friedrich de la Motte-Fouqué wird von Jean Paul 1809 an den Nürnberger Verleger Schrag vermittelt, bei dem 1812 Fouqués "Zauberring" erscheinen wird.
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