Charles Nodier (1780-1844) war ein französischer Schriftsteller, Übersetzer und bedeutender Bibliothekar, der mit Abenteuerromanen, mit romantisch-fantastischen Novellen sowie Gothic- und Vampirgeschichten zu Lebzeiten einen großen Zuspruch beim damaligen Lesepublikum hatte. Er wurde zum Ritter der
Ehrenlegion ernannt und war Mitglied der Nationalen Gesellschaft der Altertumsforscher Frankreichs.…mehrCharles Nodier (1780-1844) war ein französischer Schriftsteller, Übersetzer und bedeutender Bibliothekar, der mit Abenteuerromanen, mit romantisch-fantastischen Novellen sowie Gothic- und Vampirgeschichten zu Lebzeiten einen großen Zuspruch beim damaligen Lesepublikum hatte. Er wurde zum Ritter der Ehrenlegion ernannt und war Mitglied der Nationalen Gesellschaft der Altertumsforscher Frankreichs. Sein Ruhm erlitt jedoch nach seinem Tod einen drastischen Rückgang. Erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts erwachte das Interesse an Nodier wieder.
Hundert Jahre später scheint man sich nun wieder an Nodier und sein literarisches Werk zu erinnern. Im Heidelberger Flur Verlag ist mit dem romantischen Räuberroman „Jean Sbogar“ (1818) eines seiner bekanntesten Werke erschienen. Die Handlung spielt in Venedig, Triest und Slowenien zur Zeit der Napoleonischen Kriege und erzählt von Jean Sbogar, einem unerschrockenen Piraten, der von allen bewundert wird. Er führt aber als geheimnisvoller Lothario eine Doppelexistenz. Die zarte Antonia, ein Mädchen aus reichem Haus, verliebt sich in den edlen Banditen, der jedoch im Verlies landet.
Die tragisch endende Geschichte erschien 1818 anonym, obwohl die Leser schnell herausfanden, dass Nodier der Autor war, dem damit der literarische Durchbruch gelang. 1832 erschien dann eine zweite Ausgabe des Romans, diesmal mit einem umfangreichen Vorwort des Autors, das auch in der Flur-Neuerscheinung dankenswerterweise abgedruckt ist. Der Roman wurde auch durch die Anekdote (oder wahre Begebenheit?) bekannt, dass Napoleon diesen Roman auf Sankt Helena in einer Nacht durchgelesen haben soll. Also eifern wir Napoleon nach, die 200 Seiten voller Spannung und Abenteuer lohnen es.