Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,7, Helmut-Schmidt-Universität - Universität der Bundeswehr Hamburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Geschichte der Jeanne D'Arc beschäftigt bis heute zahllose Menschen, ob nun Historiker, Freigeister, Frauenrechtlerinnen oder Filmproduzenten. Dadurch haben sich im Laufe der Zeit Theorien gebildet, die mythisch, esoterisch oder schlicht phantastisch sind. Der Auftrag, den jeder Historiker hier findet, ist das Untersuchen solcher Paradigmen auf ihren Wahrheitsgehalt.
Wer nun Jeanne D'Arc war, scheint mir hier weniger interessant als vielmehr die Frage, was die Jungfrau von Orleans eigentlich für ihre Zeit bedeutete. Ihr Auftauchen in den Wirren des 100-jährigen Krieges scheint mir dabei exemplarisch für das Gedankengut der damaligen Zeit: Ein lang andauernder Krieg, unterbrochen von einigen Phasen echten bzw. scheinbaren Friedens, in dem die eigenen militärischen Kräfte zu groß für eine Niederlage, aber auch zu gering für einen Sieg waren, schrie förmlich nach einem Helden - oder, in diesem speziellen Falle, einer Heldin. Mehr noch: Eine Magd Gottes, gekommen, um der einen Seite beizustehen und so eben jener Seite zu einem Sieg zu verhelfen. Allein ihr Auftreten als Gesandte Gottes schien doch der einen Seite zu bescheinigen, dass sie sich im Recht befand und damit den legitimen König Frankreichs zu stellen hatte.
Diese für den heutigen Zuhörer bzw. Leser abenteuerlich und absurd anmutende Sichtweise war im mittelalterlichen Frankreich nicht annähernd so abstrus wie sie heute zu sein scheint. Die Vorstellung der göttlichen Intervention durch Propheten oder Gesandte, die seinen Willen vollziehen sollten, passt sich nahezu nahtlos in die Vorstellungen einer Zeit ein, in der Könige als fast Heilige angesehen wurden und deren Wundertätigkeit jedem bekannt war. Demzufolge konnte jemand, der direkte Verbindung mit Engeln für sich beanspruchte, ein entscheidender Faktor werden - sollte er der Prüfung durch die heilige Kirche stand halten. Gerade angesichts der machtpolitischen Konstellationen und Interessen - innerhalb und außerhalb der Kirche - war aber genau diese Prüfung kein einfacher Schritt, sondern eine ernsthafte Herausforderung.
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Wer nun Jeanne D'Arc war, scheint mir hier weniger interessant als vielmehr die Frage, was die Jungfrau von Orleans eigentlich für ihre Zeit bedeutete. Ihr Auftauchen in den Wirren des 100-jährigen Krieges scheint mir dabei exemplarisch für das Gedankengut der damaligen Zeit: Ein lang andauernder Krieg, unterbrochen von einigen Phasen echten bzw. scheinbaren Friedens, in dem die eigenen militärischen Kräfte zu groß für eine Niederlage, aber auch zu gering für einen Sieg waren, schrie förmlich nach einem Helden - oder, in diesem speziellen Falle, einer Heldin. Mehr noch: Eine Magd Gottes, gekommen, um der einen Seite beizustehen und so eben jener Seite zu einem Sieg zu verhelfen. Allein ihr Auftreten als Gesandte Gottes schien doch der einen Seite zu bescheinigen, dass sie sich im Recht befand und damit den legitimen König Frankreichs zu stellen hatte.
Diese für den heutigen Zuhörer bzw. Leser abenteuerlich und absurd anmutende Sichtweise war im mittelalterlichen Frankreich nicht annähernd so abstrus wie sie heute zu sein scheint. Die Vorstellung der göttlichen Intervention durch Propheten oder Gesandte, die seinen Willen vollziehen sollten, passt sich nahezu nahtlos in die Vorstellungen einer Zeit ein, in der Könige als fast Heilige angesehen wurden und deren Wundertätigkeit jedem bekannt war. Demzufolge konnte jemand, der direkte Verbindung mit Engeln für sich beanspruchte, ein entscheidender Faktor werden - sollte er der Prüfung durch die heilige Kirche stand halten. Gerade angesichts der machtpolitischen Konstellationen und Interessen - innerhalb und außerhalb der Kirche - war aber genau diese Prüfung kein einfacher Schritt, sondern eine ernsthafte Herausforderung.
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