Das Erkenntnisinteresse der Autorin richtet sich darauf, den Garten - genauer: den englischen Landschaftsgarten des 18. und 19. Jahrhunderts in Deutschland - als Kommunikationsort zu betrachten und auszuweisen. Drei ausgewählte Landschaftsgärten stehen im Zentrum der Arbeit: Das Gartenreich Dessau-Wörlitz von Leopold III. Fürst Franz von Anhalt-Dessau und die Parkanlagen von Hermann Fürst von Pückler-Muskau in Muskau und Branitz. Es geht dabei nicht nur um den Garten als realen Schauplatz, sondern immer auch um die in den Vorstellungskanon transzendierte idealisierte Natur: In der Phantasie verortet ist die Landschaftsanlage Thema und Projektionsraum zugleich. Um der Vielfalt dadurch hervorgebrachter Kommunikationsgeschichten und der Pluralität ihrer Ausdrucksformen gerecht zu werden, wählt die Autorin unterschiedliche Standpunkte und Perspektiven. Der Blick richtet sich in diesem Kontext dabei nicht nur auf die äußere Beschaffenheit und innere Struktur der Gärten, in denen Landschaft zugerichtet wird, um Kommunikation zu indizieren und herzustellen, sondern notwendigerweise auch auf all' jene Themenfelder, die über Form und Inhalt kommunikativer Prozesse und Kommunikationsverhältnisse Auskunft geben. Da der Garten an sich kein menschliches Sprachvermögen hat, aber vom Menschen als sprechend zugerichtet wird, werden Zitat und Chiffre zu zentralen Bedeutungsträgern und Medien.