"Als Single konnte man sich nicht unzählig viele Hochzeiten antun, ohne zu implodieren." (S. 165)
Gavin hat wohl einen der schönsten Jobs der Welt: er darf für eine Zeitung über Hochzeiten berichten, die Brautpaare daher schon lange vor dem großen Tag begleiten, interviewen, und dann natürlich
bei der Feier selbst so ziemlich alles festhalten, was eine Hochzeit eben ausmacht. An und für sich…mehr"Als Single konnte man sich nicht unzählig viele Hochzeiten antun, ohne zu implodieren." (S. 165)
Gavin hat wohl einen der schönsten Jobs der Welt: er darf für eine Zeitung über Hochzeiten berichten, die Brautpaare daher schon lange vor dem großen Tag begleiten, interviewen, und dann natürlich bei der Feier selbst so ziemlich alles festhalten, was eine Hochzeit eben ausmacht. An und für sich mag Gavin seinen Job auch, es gibt nur ein Problem: er selbst ist eher ungewollt seit Jahren Single, und es fällt ihm zunehmend schwer, die ganzen glücklichen Paare wohlwollend zu begleiten. Auf einer Party trifft er dann Melinda; für ihn ist sofort klar, dass er sie näher kennenlernen will - bis er einige Wochen später feststellen muss, dass gerade ER über IHRE Hochzeit mit einem anderen schreiben soll...
An und für sich fand ich "Jeden Tag ein Happy End" eine gelungene kurzweilige Story. Allerdings hat mir ein wenig Pepp gefehlt, und gerade der romantische Aspekt an der ganzen Sache ließ für mich arg zu wünschen übrig. So kommt die eigentliche Geschichte um Gavin und Melinda sehr schleppend in Gang; tatsächlich erfährt Gavin erst weit nach der Hälfte des Buches, dass sie einen anderen heiraten will - was man angesichts des Klappentextes natürlich nicht erwarten würde. Die Geschichte nimmt auch erst dann ein wenig an Fahrt auf und entwickelt sich, wie man es von einer rosaroten Liebeskomödie erwartet: ein wenig vorhersehbar, trotzdem nett und unterhaltsam.
Mir hat gut gefallen, dass Gavin ein ehrlicher und romantischer Typ ist, der es eben offen zugibt, dass ihn sein Single-Dasein annervt. Der sich tatsächlich die Frau fürs Leben wünscht und dem es auch nicht peinlich ist, sich selbst schon Gedanken über seinen hypothetischen Hochzeitstag gemacht zu haben. Das macht ihn sympathisch, ohne verweichlicht rüberzukommen. Überhaupt fand ich manche Gedanken von ihm sehr schön, die ihm der Autor in den Mund gelegt hat. Beispiel:
"Hope versuchte, mich zu trösten. Ich wollte aber nicht getröstet werden. Ich wollte verliebt sein." (S. 31)
Mich hat "Jeden Tag ein Happy End" an manchen Stellen sehr an den Film "27 dresses" (mit Katherine Heigl) erinnert, und tatsächlich spielt eben dieser Film im Buch auch eine nicht unwichtige Rolle. Ebenso, wie ich mich aber nie so recht mit diesem Film anfreunden konnte, blicke ich auch auf das Buch eher mit mittelmäßigen Eindrücken zurück.
Fazit:
"Jeden Tag ein Happy End" schildert aus der männlichen Sicht die Suche nach Mrs. Right, ist dabei zwar sympathisch und durch vielerlei lustige Sätze auch amüsant; der Geschichte mangelt es jedoch ein wenig an Tempo und Überraschungen.