272 Feldpostbriefe und -karten, 46 Abbildungen von Postkarten, originalen Fotos, eigenhändigen Zeichnungen und Dokumenten des Obergefreiten der 131. Infanterie-Division, Heeresgruppe Mitte, erzählen vom deutsch-sowjetischen Krieg: vom Kriegsalltag mit seinen Strapazen, Zumutungen und seelischen Nöten. Herbert Henze, von Beruf Buch- und Kunsthändler, war ein eloquenter Briefschreiber. Als Soldat, dem Soldatisches fernlag, zog er nicht begeistert in den Krieg, doch war auch er ein Kind seiner Zeit: überzeugt von der Überlegenheit Deutschlands als Kulturnation. Anfänglich an den propagierten Blitzkrieg glaubend, kamen ihm angesichts der Realität vor Ort Zweifel an der militärischen Führung. Er berichtet von längeren Phasen gänzlichen Zusammenbruchs der soldatischen Versorgung, von der aus seiner Sicht problematischen Fortsetzung des Vormarsches auf Moskau und von der erfolgreichen russischen Gegenoffensive im Winter 1941/42. Er beschreibt die extreme Kälte und den Hunger, die ihn auf Befehl zwangen, der russischen Zivilbevölkerung unbarmherzig Vieh und Erntevorräte, Kleidung, selbst Dachstroh wegzunehmen, um die Pferde durchzubekommen. - Der Herausgeberkommentar dient der Identifikation von Personen, Institutionen und Sachen sowie dem Verständnis der in den Briefen angesprochenen Themen und Probleme.
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