Josef Brustmann wächst in großer Armut als achtes von neun Kindern auf. Zwei sterben viel zu früh, die anderen wärmen einander mit Singen, Lachen und Musizieren. Der Vater, für 8 Jahre von Krieg und Kriegsgefangenschaft verschluckt; dass er Josef liebt, zeigt sich erst ganz spät, aber auch, dass es dafür nie zu spät ist. Josef gibt alle Liebe weiter an seine Kinder und Enkelkinder. Seine eigenen Großväter kürzten unglücklich ihr Leben ab. Trauer, die lange nachhallt in den nächsten Generationen. Vertrieben werden aus der Heimat, zufällig stranden im »gelobten« Land Bayern, in Waldram bei Wolfratshausen, ehemals Föhrenwald, ehemals Displaced-Persons-Lager und jüdisches Schtetl. Wie schnell die einen »vergessen« können, die anderen nie; was ist der Mensch, was ist das Leben? Für beides gibt es keine Generalprobe.
»Ein ergreifendes autobiografisches Buch« Süddeutsche Zeitung
Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Das Ostufer des Starnberger Sees scheint ein besonders gutes Klima für Schriftsteller und Künstler zu haben, überlegt der hier rezensierende einstige Hanser-Verleger und Schriftsteller Michael Krüger, der dieses Buch des Kabarettisten Josef Brustmann bespricht, das seines Erachtens bislang viel zu wenig Aufmerksamkeit erhalten hat. Es geht um die Familiengeschichte des Autors, der etliche Instrumente beherrscht: Die Eltern waren Vertriebene aus Böhmen, ihnen widmet sich Brustmann liebevoll und dankbar, ohne aber in Kitsch zu verfallen, die Musik spielt eine ebenso wichtige Rolle wie die Armut und die große Familie mit neun Kindern. Ein "Buch der uneingeschränkten Dankbarkeit", hält Krüger fest.
© Perlentaucher Medien GmbH
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