Zuerst war ich etwas skeptisch, was mich mit diesem Buch erwarten würde. Ein langweiliges Sachbuch mit unzähligen Tabellen, die man als Laie nicht versteht?
Doch als ich das Buch in Händen hielt, war ich bereits auf den ersten Seiten gefesselt. In sehr anschaulicher Weise - total spannend -
schreibt Ernst Bromeis über seinen Werdegang zum Wasserbotschafter. Oftmals sind es solche…mehrZuerst war ich etwas skeptisch, was mich mit diesem Buch erwarten würde. Ein langweiliges Sachbuch mit unzähligen Tabellen, die man als Laie nicht versteht?
Doch als ich das Buch in Händen hielt, war ich bereits auf den ersten Seiten gefesselt. In sehr anschaulicher Weise - total spannend - schreibt Ernst Bromeis über seinen Werdegang zum Wasserbotschafter. Oftmals sind es solche Aha-Erlebnisse, die Menschen zuerst nur aufmerksam auf einen misslichen Zustand machen und später den völligen, persönlichen Einsatz nach sich ziehen. Ernst Bromeis hat erkannt, auf welch wackligen Füßen unser tägliches, gutes und bequemes Leben steht.
Für uns ist es selbstverständlich: Wir drehen den Wasserhahn auf und schon läuft es - gutes und sauberes Trinkwasser. Doch was diesen Luxus angeht, sind wir privilegiert. In anderen Teilen der Welt, ja selbst in südlichen Teilen Europas sieht es ganz anders aus. Erst wenn es nicht da ist, lernt man seinen tatsächlichen Wert zu schätzen. Man muss nur einmal Wüstengebiete bereisen und schon wird man demütig.
Natürlich kann Erst Bromeis niemandem vorschreiben, Wasser zu sparen und sorgfältig damit umzugehen. Es liegt in der Verantwortung jedes einzelnen Menschen. Aber was er kann ist, auf die aktuelle Situation aufmerksam machen.
Selbst als langjährige Skifahrerin war mir nicht dermaßen bewusst, welchen Einsatz von Wasser es benötigt, jedes Jahr die Skipisten sportlertauglich zu machen. Ohne künstlichen Schnee könnten die beliebten Skigebiete dicht machen - selbst in ehemals niederschlagreichen Bergregionen. Alles ist im Wandel begriffen.
Als ehemaligem Leistungstrainer ist für Ernst Bromeis Schwimmen in Seen und Flüssen ein erprobtes Können. Dieses Können nützt er, um auf sein Anliegen "Wasser" aufmerksam zu machen. Das Durchschwimmen des Rheines liest sich spannender als ein Krimi. Es hat mich fasziniert zu lesen, auf welche Hilfen und Widerstände er bei diesem Vorhaben stieß. Ich zitterte mit, wenn ihn seine Kräfte verließen, er zu unterkühlen drohte oder die Kapitäne ungehalten reagierten, wenn er sich in deren Fahrspur befand. Als Ernst Bromeis endlich an der Mündung des Rheins ankam, habe ich erleichtert aufgeatmet und leise gemurmelt: Geschafft! Erschreckend die Beschreibung seines Schwimmens im Kanal. Man sah sprichwörtlich die Ratten und Fäkalien in der schmutzigen Brühe schwimmen und es hat mich vor Ekel geschüttelt. Auch so gehen wir mit Trinkwasser um.
Mein Buch hat schon Wellen geschlagen. Wir hatten Besuch und ich zeigte es unseren Gästen. Plötzlich erinnerte sich ein Gast an den Rheinschwimmer, blätterte interessiert durch und las an einigen Stellen. Sein Interesse war geweckt. Auch auf solchen zufälligen Wegen trägt sich diese Botschaft in die Welt.
"Jeder Tropfen zählt", bekommt von mir auf jeden Fall eine Leseempfehlung.