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Wenn Babys und kleine Kinder die Nacht zum Tag machen, sorgen durchwachte, schlaflose Nächte für eine gehörige Portion Streß. Kernstück des Buches ist der Behandlungsplan. Mit seiner Hilfe - und mit der Unterstützung von Vater und Mutter - kann jedes Kind in wenigen Tagen lernen, allein einzuschlafen und gut durchzuschlafen.

Produktbeschreibung
Wenn Babys und kleine Kinder die Nacht zum Tag machen, sorgen durchwachte, schlaflose Nächte für eine gehörige Portion Streß. Kernstück des Buches ist der Behandlungsplan. Mit seiner Hilfe - und mit der Unterstützung von Vater und Mutter - kann jedes Kind in wenigen Tagen lernen, allein einzuschlafen und gut durchzuschlafen.
Autorenporträt
Dipl.-Psychologin Annette Kast-Zahn, geboren 1956, ist Mutter von drei Kindern. Sie arbeitete zunächst in einem Heim für verhaltensauffällige Kinder und danach fünf Jahre lang in einer kinderpsychologischen Praxis. Seit 1991 ist sie in eigener Praxis als Verhaltens-Therapeutin für Kinder und Eltern tätig. Als Ergebnis ihrer praktischen Erfahrung sind z.B. die beiden Eltern-Ratgeber "Jedes Kind kann Regeln lernen" und "Jedes Kind kann schlafen lernen" (zusammen mit H. Morgenroth) erschienen.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 19.10.2003

Schlaf, Kindchen, schlaf . . .

Ein Ratgeber avancierte zum heimlichen Bestseller: "Jedes Kind kann schlafen lernen". Doch über das Rezept gibt es nach wie vor Streit.

VON UTA RASCHE

Schlafende Babys sind niedlich. Doch sie zum Einschlafen zu bringen kann der nervigste Job im Leben junger Eltern sein. Das Kind reibt sich die Augen, gähnt herzzerreißend, doch sobald es in sein Bett gelegt wird, schreit es. Beruhigen läßt es sich nur auf dem Arm. Kaum wird es wieder hingelegt, geht das Gebrüll von vorne los. Das kann bis zu einer Stunde dauern, tagsüber, abends, schlimmstenfalls mehrmals in der Nacht. Einschlafprobleme im Baby- und Kleinkindalter sind weit verbreitet. Für drei von vier Elternpaaren sind sie so belastend, daß sie in der Kinderarztpraxis um Rat fragen. Das berichtet Gunhild Kilian-Kornell, Sprecherin des Verbandes der Kinder- und Jugendärzte und selbst niedergelassene Kinderärztin.

Ein "Rezept" gegen Schlafstörungen haben der Ratinger Kinderarzt Hartmut Morgenroth und die Psychologin Annette Kast-Zahn entwickelt: Sie lenkten in Deutschland erstmals die Aufmerksamkeit der Eltern auf die Einschlaf-Situation des Babys. Ihre These lautet: Wenn sich das Baby angewöhnt, auf dem Arm, an der Brust oder mit dem Fläschchen einzuschlafen, will es beim nächtlichen Aufwachen diese Situation wiederhergestellt bekommen. Da aber ein Baby beim Wechsel von Tiefschlaf zum leichteren Schlaf bis zu zehnmal in der Nacht kurz aufwachen kann, sind die Eltern im schlimmsten Fall ebenso häufig gefordert - besonders ärgerlich ist das nach dem ersten halben Lebensjahr, wenn das Baby bereits ohne nächtliche Mahlzeit auskommen könnte.

Morgenroth, der in den siebziger Jahren als Kinderarzt in Tansania tätig war, mußte damals regelmäßig seinen kleinen Sohn herumtragen, der nachts nicht schlafen wollte. "Das beeinträchtigte mich sehr, denn ich war doch nach Afrika gekommen, um etwas zu bewegen und nicht, um jede Nacht mit meinem Kind durchs Haus zu laufen", sagt er. Seither war ihm bewußt, wie sehr Schlafstörungen von Kindern die Lebensqualität der Eltern beeinträchtigen.

Der Rat von Morgenroth und Kast-Zahn lautet: Das Kind muß lernen, alleine einzuschlafen. Nur so kann es auch nachts auf Hilfe verzichten. Am einfachsten ist es, von Anfang an darauf zu achten, daß sich keine ungünstigen Gewohnheiten einschleichen. Spätestens mit sechs Monaten können die Eltern dem Baby das selbständige Einschlafen mit einem einfachen verhaltenstherapeutischen Training beibringen. Zuerst werden sinnvolle, feste Schlafzeiten festgelegt. Dann bringen die Eltern nach einem kurzen Einschlafritual das Kind ins Bett. Falls es weint, kommen sie in regelmäßigen, länger werdenden Abständen wieder in sein Zimmer, um es zu beruhigen, wobei sie es möglichst nicht mehr aus dem Bett nehmen. Nach lautstarkem Protest in den ersten Tagen haben sich die meisten Kinder innerhalb einer Woche daran gewöhnt, alleine einzuschlafen. Natürlich erfordert diese Methode Konsequenz, Einigkeit beider Partner und die Bereitschaft, ein paar Tage lang Geschrei zu ertragen.

Diese Botschaft, in Deutschland zum ersten Mal 1995 in der Zeitschrift "Der Kinderarzt" veröffentlicht, hat unzähligen Eltern geholfen. Im gleichen Jahr wurde das Buch "Jedes Kind kann schlafen lernen" in einer Startauflage von 5000 Exemplaren gedruckt. Seither hat es sich 625 000 Mal verkauft und die Autoren zu Millionären gemacht. Zusammen mit Hanna Lothrops "Stillbuch" (885 000 verkaufte Exemplare seit 1982) und dem Erziehungs-Klassiker "Kinder fordern uns heraus" (580 000 verkaufte Exemplare seit 1966) ist das Buch damit einer der herausragenden Best- und Longseller unter den Elternratgebern. Der Verlag erklärt sich den Erfolg nur zum Teil mit geschicktem Marketing. Der 61 Jahre alte Verlagsleiter Gerhard Oberstebrink, früher Journalist, spricht Multiplikatoren mit Briefen direkt an. So hat er erreicht, daß das Buch von Kinderärzten und Hebammen empfohlen wird, in Praxen zum Ausleihen steht und in Elterngruppen herumgereicht wird. Den wichtigsten Grund für das gute Geschäft mit Erziehungsratgebern sieht Oberstebrink aber darin, daß die Unsicherheit im Umgang mit Babys und Kleinkindern heute so groß sei wie in keiner Generation zuvor.

Die Methode, die Morgenroth und Kast-Zahn propagieren, ist jedoch nicht neu. Erstmals angewendet hat sie Professor Richard Ferber, Leiter des Kinderschlafzentrums an der Bostoner Kinderklinik. Kennengelernt hatte Morgenroth Ferber bei einem Studienaufenthalt 1990 in den Vereinigten Staaten. Kurz darauf kam Kast-Zahn in seine Praxis, zu diesem Zeitpunkt die erschöpfte Mutter zweier älterer Kinder und eines schlecht schlafenden Babys. Ihr empfahl er Ferbers Buch. Sie hatte "eines der wenigen wirklichen Aha-Erlebnisse im Leben". Die Psychologin probierte die Methode mit ihrer Tochter aus - und konnte nach kurzer Zeit durchschlafen.

Heftiger Protest gegen Morgenroth und Kast-Zahn regt sich in der Stillgruppenbewegung. Gabriele Hohmann, Vorsitzende der La Leche Liga in Deutschland: "Babys kann man nicht dressieren wie junge Hunde." Auf diese Weise signalisierten Eltern ihren Kindern, daß deren Bedürfnisse unwichtig seien. Resignation und mangelndes Selbstbewußtsein seien die Folgen.

Auch die Psychologin Jirina Prekop, die lange am Stuttgarter Olgahospital in der Abteilung für Entwicklungsstörungen arbeitete, hält die Methode nicht für empfehlenswert. "Sie ist eine Erleichterung für Mütter, die von ihren Kindern genervt sind und sich früh von ihnen trennen wollen", sagt sie. Die meisten Kinder hielten es aus, allein einschlafen zu müssen, doch Sensible könnten unter Verlustängsten leiden. Sie rät, Säuglinge in einer Hängematte zu schaukeln, so daß sie einen Rhythmus spürten, der den Bewegungen im Mutterleib ähnele. Später sollte ein Elternteil am Bettchen sitzen, bis das Kind eingeschlafen sei.

Viele Kinderärzte sehen das anders. Kilian-Konell hält die Ferber-Methode für "sinnvoll und gut durchdacht". Sie sei bei allen gesunden Kindern im ersten Lebensjahr anwendbar. Ekkehart Paditz, Leiter des Dresdner Kinderschlaflabors und Sprecher der Arbeitsgemeinschaft Pädiatrie der deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin, kritisiert lediglich, daß die Prävention des plötzlichen Kindstodes in dem Buch zu kurz komme. Er schreibt gerade selbst einen Ratgeber über Babyschlaf.

Der Erfolg von "Jedes Kind kann schlafen lernen" spiegelt auch einen gesellschaftlichen Trend: Es gibt immer mehr Mütter, deren Opferbereitschaft Grenzen hat. Sie akzeptieren nicht mehr, daß Muttersein und Müdigkeit angeblich zusammengehören, und wollen tagsüber Energie haben - sei es für ihren Beruf oder für ältere Kinder. In den hochideologisierten achtziger Jahren, als gestillte Kinder Windeln aus ungebleichter Wolle trugen, wäre ein solches Buch als autoritär gebrandmarkt worden. Heute gilt der pragmatische Weg als elegant, nicht nur in der Windelfrage.

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Endlich wieder ruhige Nächte!
"Mein Baby kann nicht alleine einschlafen." "Meine Tochter wacht nachts häufig auf!" "Mein Sohn schläft tagsüber, dafür ist er nachts munter." Probleme rund ums Einschlafen und Durchschlafen gehören zum Alltag vieler junger Eltern. Dabei lassen sich die allermeisten Schlafprobleme sehr schnell und einfach lösen, wie der Ratgeber Jedes Kind kann schlafen lernen zeigt.
Der Behandlungsplan
Vor fünf Jahren erstmals erschienen, ist Jedes Kind kann schlafen lernen inzwischen als der Schlaf-Ratgeber schlechthin bekannt. Jetzt liegt der Klassiker in einer erweiterten und überarbeiteten Neuausgabe vor. In sieben Kapiteln erfährt der Leser alles Wissenswerte über das Schlafbedürfnis und -verhalten von Kindern im Alter von 0 bis 6 Jahren, das sich, wie die Autoren in den Kapiteln 4 und 5 ausführlich und anhand vieler Fallbeispiele zeigen, durchaus positiv beeinflussen lässt. Kapitel 4, das neu hinzugekommen ist, hilft Eltern, ihrem Baby einen Schlafrhythmus anzugewöhnen, der sich in den Tagesplan der Familie einfügt. Hier lernt es zu festen Zeiten, die die Eltern vorgeben, einzuschlafen und durchzuschlafen. Kapitel 5 enthält den so genannten "Behandlungsplan", den die Autoren, die Dipl.-Psych. Annette Kast-Zahn und der Kinderarzt Dr. med. Hartmut Morgenroth, entwickelt haben. Der Behandlungsplan ist ein Einschlaf-Trainingsprogramm, mit dem Eltern ihren Kindern vermitteln, alleine einzuschlafen und durchzuschlafen - ohne Schnuller, ohne Fläschchen oder auf dem Arm der Eltern. Ihn durchzustehen, kann für beide Seiten anfangs schmerzhaft sein, beinhaltet er doch ein kontrolliertes Schreienlassen. Aber der Erfolg gibt der Methode Recht - schon nach wenigen Tagen, so bestätigen Eltern, ist das Schlafproblem gelöst. Von Kinderärzten empfohlen!
(Birgit Kuhn)
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