Mein Bild von Karen Blixen ist stark geprägt von der Verfilmung ihres Bestsellers „Jenseits von Afrika“. Von dieser Romanbiografie erhoffte ich mir neue Einsichten und Einblicke in ihr Leben außerhalb der Zeit in Ostafrika.
Die Rahmenhandlung bildet ein Interview, das die amerikanische
Journalistin Ruth mit der 74-jährigen Schriftstellerin in ihrem dänischen Elternhaus in Rungstedlund führt. So…mehrMein Bild von Karen Blixen ist stark geprägt von der Verfilmung ihres Bestsellers „Jenseits von Afrika“. Von dieser Romanbiografie erhoffte ich mir neue Einsichten und Einblicke in ihr Leben außerhalb der Zeit in Ostafrika.
Die Rahmenhandlung bildet ein Interview, das die amerikanische Journalistin Ruth mit der 74-jährigen Schriftstellerin in ihrem dänischen Elternhaus in Rungstedlund führt. So erfahren wir nicht nur Karens Lebensgeschichte, sondern auch wie sie auf die Vergangenheit zurückblickt und warum sie so und nicht anders gehandelt hat – denn durch Ruths Reaktionen und kritische Äußerungen wird sie teils gezwungen, ihr Verhalten zu rechtfertigen.
Fest steht, dass Karen Blixen eine widersprüchliche Person war. Einerseits fiel es ihr schwer, auf Luxus und opulente Dinnerparties mit Kolonialherren zu verzichten, auch wenn sie es sich nicht mehr leisten konnte. Andererseits setzte sie sich über die Maßen für das Wohl ihrer Mitarbeiter ein und kratzte ihr letztes Geld zusammen, um den Kenianern in Notlagen zu helfen und ihnen Perspektiven zu bieten.
Die Liebe und intellektuelle Verbindung zu dem Jäger Denys Finch Hatton nimmt in ihren Schilderungen genauso viel Raum ein wie ihre unermüdlichen Anstrengungen, ihre Kaffeeplantage vor dem Ruin zu retten. Darüber hinaus bekam ich Einblick in das schwierige Verhältnis zu ihrer Familie, von der sie sich lösen wollte und doch abhängig blieb, und in ihre schriftstellerische Karriere. Dank ihrer Erzählkunst und umfangreichen Recherchen hat mir Maren Gottschalk schöne und informative Lesestunden beschert und mein Bild von Karen Blixen weiter vervollständigt.