Die Globalisierung schafft Fakten. Die EU lässt sich nicht mehr als Wirtschaftsraum abgrenzen, das Europa von Maastricht ist überholt. Lothar Späth und Herbert A. Henzler suchen nach Wegen aus der Sackgasse.
Das Scheitern von Nizza hat gezeigt, dass der eingeschlagene Weg nicht zu den "Vereinigten Staaten von Europa" führen wird. Angesichts der Osterweiterung gerät die EU an die Grenzen ihrer institutionellen Leistungsfähigkeit, in Zeiten der Globalisierung ist die wirtschaftliche Abgrenzung längst überholt. Nach über vier Jahrzehnten muss die bislang recht erfolgreiche europäische Integration grundsätzlich neu ausgerichtet werden. Die Autoren zeigen, welche Dynamik sich abseits von Regulierungen und Vereinheitlichungen in europäischen Regionen entfalten kann, wie sich zukünftige Herausforderungen meistern lassen, wie viel Potential in Europa steckt.
Das Scheitern von Nizza hat gezeigt, dass der eingeschlagene Weg nicht zu den "Vereinigten Staaten von Europa" führen wird. Angesichts der Osterweiterung gerät die EU an die Grenzen ihrer institutionellen Leistungsfähigkeit, in Zeiten der Globalisierung ist die wirtschaftliche Abgrenzung längst überholt. Nach über vier Jahrzehnten muss die bislang recht erfolgreiche europäische Integration grundsätzlich neu ausgerichtet werden. Die Autoren zeigen, welche Dynamik sich abseits von Regulierungen und Vereinheitlichungen in europäischen Regionen entfalten kann, wie sich zukünftige Herausforderungen meistern lassen, wie viel Potential in Europa steckt.
Der Macher und der Berater
Das Lied der offiziellen Politik zu singen, dessen ist Lothar Späth schon lange unverdächtig. Das Gleiche gilt für seinen Koautor, der zwar einst Ministerberater war, jetzt aber als McKinsey-Berater und Professor für Internationales Management tätig ist. Und so kommt das Buch so erfrischend daher, wie Lothar Späth, der ehemalige Ministerpräsident von Baden-Württemberg und jetzige Zeiss-Chef in Jena, es auch in jeder Talkshow tut, wenn er das Hohelied der freien Wirtschaft singt.
Pessimistisch und optimistisch zugleich
Wieder hat Späth sich die Politik zum Feind erklärt, ein Gewerbe also, dessen Protagonist er selbst viele Jahre lang war. Ziel seiner Kritik ist Brüssel, die europäische Hauptstadt, die von den modernen Zeiten links und rechts überholt wird, so die Autoren. Die europäische Politik sei zu wenig flexibel, sie würde weder angemessen auf die Globalisierung noch auf die Herausforderungen durch die EU-Osterweiterung reagieren. Aber Späth wäre nicht Späth, wenn er nach der Bestandsaufnahme nicht auch ein Signal zum Aufbruch setzen würde. Es gilt, die Chance Europas zu begreifen, Bürokratie und Reglementierungen hinter sich zu lassen und sich der neuen Zeit zu stellen. Dazu haben die beiden Autoren eine ganze Menge Anregungen und Handlungsvorschläge. Und da sie Zweifel haben, dass die Bürokraten in Brüssel mitziehen, appellieren sie auch an den europäischen Bürgergeist und an Unternehmer, die über alte Ländergrenzen hinwegdenken können. (Mathias Voigt, literaturtest.de)
Das Lied der offiziellen Politik zu singen, dessen ist Lothar Späth schon lange unverdächtig. Das Gleiche gilt für seinen Koautor, der zwar einst Ministerberater war, jetzt aber als McKinsey-Berater und Professor für Internationales Management tätig ist. Und so kommt das Buch so erfrischend daher, wie Lothar Späth, der ehemalige Ministerpräsident von Baden-Württemberg und jetzige Zeiss-Chef in Jena, es auch in jeder Talkshow tut, wenn er das Hohelied der freien Wirtschaft singt.
Pessimistisch und optimistisch zugleich
Wieder hat Späth sich die Politik zum Feind erklärt, ein Gewerbe also, dessen Protagonist er selbst viele Jahre lang war. Ziel seiner Kritik ist Brüssel, die europäische Hauptstadt, die von den modernen Zeiten links und rechts überholt wird, so die Autoren. Die europäische Politik sei zu wenig flexibel, sie würde weder angemessen auf die Globalisierung noch auf die Herausforderungen durch die EU-Osterweiterung reagieren. Aber Späth wäre nicht Späth, wenn er nach der Bestandsaufnahme nicht auch ein Signal zum Aufbruch setzen würde. Es gilt, die Chance Europas zu begreifen, Bürokratie und Reglementierungen hinter sich zu lassen und sich der neuen Zeit zu stellen. Dazu haben die beiden Autoren eine ganze Menge Anregungen und Handlungsvorschläge. Und da sie Zweifel haben, dass die Bürokraten in Brüssel mitziehen, appellieren sie auch an den europäischen Bürgergeist und an Unternehmer, die über alte Ländergrenzen hinwegdenken können. (Mathias Voigt, literaturtest.de)