Gentechnik und andere Spitzentechnologien fordern zu völlig neuen ethischen Entscheidungen heraus, auf die unsere traditionellen religiösen und moralischen Maßstäbe nicht zugeschnitten sind. Carola Meier-Seethaler zeigt in ihrem provozierenden Buch, daß der Glaube an einen gütigen Vatergott - oder eine Göttin - uns ebenso wenig einer verantwortlichen Lösung näherbringt wie der Rückzug auf rein pragmatische Übereinkünfte. Ausgehend von den drei großen Religionsmodellen der Menschheitsgeschichte führt sie die Leserinnen und Leser hin zu einer spirituellen Ethik, die ohne Vater- oder Muttergottheiten auskommt, aber das mystische Erlebnis der Allverbundenheit ernst nimmt, die unseren Emotionen ihr Recht gibt und den Begriffen der Menschenwürde und der Würde der Kreatur ihre Qualität verleiht.