Es beginnt mit einem heiteren Kaffeetrinken, zu der die junge Dame ihren Schwarm eingeladen hat. Kuchen und heiße Schokolade werden gereicht, und es verspricht ein vergnügliches Rendezvous zu werden. Doch die Idylle schlägt in blankes Entsetzen um, als dicke violette Tropfen von der Decke fallen und alles zusammenzubrechen droht. In letzter Sekunde entkommen die beiden ans Tageslicht, um zu erkennen, dass es nicht ein Haus oder eine Höhle war, aus der sie geflohen sind - hinter ihnen liegt, um ein Vielfaches größer als sie selbst, ein Mädchen leblos im Gras. Eine Reihe weiterer kleiner Geschöpfe entsteigen dem toten Körper, und sie alle müssen sich nun gemeinsam in einer bedrohlichen Natur zurechtfinden. Um den unvermittelten Umschwung zwischen Freude, Mitgefühl und Grausamkeit kreist "Jenseits".
Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Dieser Comic hat Christian Schlüter ganz schön zugesetzt. Was so harmlos und pastellfarben beginnt, führt unseren Rezensenten jäh in die Abgründe einer gruseligen Fabel mit Freudscher Albtraumlogik. Es ist diese Mischung aus Niedlichkeit und Grauen, die Schlüter fesselt. Dass es sich bei dem Band der Herren Pommepuy und Cosset um ein Kinderbilderbuch handelt, möchte Schlüter lieber nicht behaupten. Wenn Mädchen durch Riesenleichname krabbeln und Vögel kleine Jungs zerhacken, wird es ihm doch sehr unbehaglich. Die zeichnerische Umsetzung, erklärt Schlüter, dreht das Rad immer noch einen Zacken weiter, und das stärkste ist für ihn: Das ambitionierte Projekt gelingt und wird nicht zum gefälligen Quatsch.
© Perlentaucher Medien GmbH
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