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Stefan Zweigs "Jeremias" war eines der ersten Theaterstücke, das sich klar gegen den zum Zeitpunkt der Veröffentlichung im Jahre 1917 tobenden Ersten Weltkrieg aussprach. Der aus Wien stammende Zweig trat in die Fußstapfen von Hofmannsthal und Schnitzler und erlangte durch seine Arbeit als Romanautor und historischer Biograph internationalen Ruhm. Sein kosmopolitischer Geist wurde durch die Idiotie des Krieges zutiefst erregt - ein Gefühl, das in "Jeremias", seinem einzigen bedeutenden dramatischen Werk, zum Ausdruck kommt. Das biblische Thema des Stücks diente lediglich als Deckmantel für…mehr

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Produktbeschreibung
Stefan Zweigs "Jeremias" war eines der ersten Theaterstücke, das sich klar gegen den zum Zeitpunkt der Veröffentlichung im Jahre 1917 tobenden Ersten Weltkrieg aussprach. Der aus Wien stammende Zweig trat in die Fußstapfen von Hofmannsthal und Schnitzler und erlangte durch seine Arbeit als Romanautor und historischer Biograph internationalen Ruhm. Sein kosmopolitischer Geist wurde durch die Idiotie des Krieges zutiefst erregt - ein Gefühl, das in "Jeremias", seinem einzigen bedeutenden dramatischen Werk, zum Ausdruck kommt. Das biblische Thema des Stücks diente lediglich als Deckmantel für sein eigentliches Anliegen. Das Drama besteht aus neun Szenen, die mit dem Ausbruch des Krieges gegen die Assyrer beginnen und mit der Zerstörung Jerusalems enden. Die einzige voll entwickelte Figur ist der Prophet selbst, der jede Szene mit seinen wortgewaltigen Selbstgesprächen und Ermahnungen beherrscht. Alle anderen - seine Mutter, der König, die Beamten, die Priester und das Volk von Jerusalem - sind nur Begleitstimmen eines Chores. Diese Konzentration auf eine einzige Figur, die als Sprachrohr des Autors dient, kennzeichnet das Werk als expressionistisch. Die Sprache, die sich eng an die Heilige Schrift anlehnt, ist in einer blumigen, bildhaften Prosa gehalten, die sich in den emotionaleren Passagen zu einem unregelmäßigen Metrum und gereimten Versen steigert. Der Verlauf der Ereignisse folgt zwar dem biblischen Bericht, spiegelt aber durchaus die heutige Situation in Nahost wider.