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Jesus und der jüdische Freiheitskampf "Als Jude hat man gewisse Vorteile, wenn man versucht, die Evangelien zu verstehen..." - so beginnt Maccoby sein Werk, das nicht zufällig so lange vergriffen war und nun von uns wiederaufgelegt wird; und in der Tat, die im Neuen Testament so breitgetretene Feindschaft zwischen Jesus und "den Pharisäern" erweist sich bei der einem Juden selbstverständlichen Kenntnis des Sachverhalts als völlig widersinnig und erklärungsbedürftig, ebenso wie die Merkwürdigkeit, daß in einer Zeit des heroischsten Widerstandskampfes der Juden gegen ihre römischen Besatzer…mehr

Produktbeschreibung
Jesus und der jüdische Freiheitskampf
"Als Jude hat man gewisse Vorteile, wenn man versucht, die Evangelien zu verstehen..." - so beginnt Maccoby sein Werk, das nicht zufällig so lange vergriffen war und nun von uns wiederaufgelegt wird; und in der Tat, die im Neuen Testament so breitgetretene Feindschaft zwischen Jesus und "den Pharisäern" erweist sich bei der einem Juden selbstverständlichen Kenntnis des Sachverhalts als völlig widersinnig und erklärungsbedürftig, ebenso wie die Merkwürdigkeit, daß in einer Zeit des heroischsten Widerstandskampfes der Juden gegen ihre römischen Besatzer letztere bei allen Aposteln so penetrant gut wegkommen...
Wie Maccoby diesen Fragen nachgeht, Schicht um Schicht aus den, wie sich erweist, haarsträubend verlogenen Evangelien die historisch plausibelste Annäherung an die Wahrheit erschließt, liest sich nicht nur spannend wie ein Kriminalroman, es wird zugleich klar, warum die "jüdische Sekte" (wie sie von den christlichen Inquisitoren im Mittelalter genannt wurde), die angeblich den Gründer des Christentums auf dem Gewissen hat, von ihrem Ableger so barbarisch wie unbarmherzig verfolgt wurde. Wenn die Jesusfigur überhaupt einen historischen Kern hat, was keineswegs sicher ist, hat ihn Maccoby, wie ein literarischer Schliemann streng den historischen Quellen folgend, freigelegt.
Der Mythenschmied
Wo Lüdemann aufhört, fängt Maccoby erst an: Paulus war nicht nur der organisatorische Gründer der Kirche, die es ohne ihn gewiß nicht gäbe, sondern auch der alleinige Stifter der christlichen Religion, welche dem gläubigen Juden und verhinderten Messias Jesus schwerlich gefallen hätte.
Gnosis und Mysterienreligionen, welche zuvor noch niemand kombiniert hatte, verknetete Paulus mit einem gründlich umfunktionierten biblischen Substrat zu einer brisanten Mischung. Entgegen seinen eigenen Suggestionen und den Legenden der Apostelgeschichte ist Paulus im Gegensatz zu Jesus niemals Pharisäer gewesen; aber er war ein nahezu genialer hellenistischer Mythenschmied.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Autorenporträt
Prof. Dr. Hyam Maccoby (1924-2004), Altertumswissenschaftler und lange Zeit Dozent und Leiter der Bibliothek an der Rabbiner-Hochschule Leo Baeck College (London), wurde bekannt als Lektor, Kritiker und Erforscher der Entstehung und historischen Dynamik des Christentums ebenso wie des Judentums. Der kürzlich verstorbene Maccoby war Professor für Altertumskunde mit Schwerpunkt Judaistik an der Universität Leeds. Von seinen zahlreichen Veröffentlichungen liegen die Bücher Der Heilige Henker. Die Menschenopfer und das Vermächtnis der Schuld (Thorbecke 1999), Jesus und der jüdische Freiheitskampf (Ahriman 1996) sowie Der Mythenschmied (Ahriman 2007) in Deutsch vor. Er ist auch Autor des im angelsächsischen Raum vielgespielten, in Kontinentaleuropa jedoch eisern boykottierten oder entstellten christentumskritischen Stücks "Die Disputation". Ein Nachruf auf Hyam Maccoby von Fritz Erik Hoevels ist in den Ketzerbriefen 123 veröffentlicht.