Niemals zuvor hat ein Papst so tiefen Einblick gegeben in die Fragen, die ihn in seinem persönlichen Glauben bewegen. Er schreibt nicht als Papst, sondern als gläubiger Christ. Sein Anliegen ist, zu zeigen, dass die Botschaft der Evangelien verlässlich ist, weil sie tatsächlich Gottes bejahendes Wort zu den Menschen vermitteln. Es geht ihm um "die innere Freundschaft mit Jesus, auf die doch alles ankommt" (Band I); er schreibt für Menschen, die "Jesus begegnen und ihm glauben wollen" (Band II). Nach dem ersten Teil über die Zeit des öffentlichen Wirkens Jesu und dem zweiten Teil über Passion und Auferstehung schließt nun der dritte Band über die Kindheitsgeschichten, dessen Inhalt den beiden anderen chronologisch vorangeht, als Prolog dieses großartige Werk des Papstes ab.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Freude an dieser Darstellung der Vorgeschichte Jesu Christi von Joseph Ratzinger alias Benedikt XVI. prophezeit der Rezensent denjenigen, die sich nicht allzu sehr an Widersprüchen von Ratzingers elegant formulierter Sicht auf Christi Lebensweg zu früheren Deutungen des Heiligen Vaters stören. Zwar wählt der Autor laut Bernhard Lang erwartungsgemäß die theologische Botschaft der Bibelerzählung zum Kern seiner Darstellung, die, so Lang, überall im Bibeltext Anspielungen entdeckt und mit Freude deutet. Doch erkennt der Rezensent auch das relative Wagnis, das Ratzinger eingeht, wenn er auf der Geschichtlichkeit der Jungfräulichkeit Marias und der historischen Zuverlässigkeit der neutestamentarischen Erzählungen beharrt.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH