Jesus von Nazaret, Prophet, Prediger, Wundertäter, Gottessohn, am Kreuz gestorben, ist nicht nur für die Gläubigen, für die er durch seinen Sühnetod zum Erlöser wurde, von zentraler Bedeutung. Keine andere Lebensgeschichte hat das Herz und die Phantasie der Menschen durch die Jahrtausende so bewegt wie die des Nazareners.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Klaus Berger weist zunächst darauf hin, dass es sich hier um das "349. Jesusbuch in deutscher Sprache innerhalb der letzten zehn Jahre" handelt, wodurch er offensichtlich überzogene Erwartungen an neue Erkenntnisse etwas dämpfen möchte. Und obwohl er spürbares Interesse dafür aufbringt, wie wohl die "`Power`-Frauen des Linksprotestanismus" mit diesem Thema umgehen, überwiegt am Ende die Enttäuschung. Zwar hebt er anerkennend hervor, dass das Buch "judenfreundlich" ist, was er recht ungewöhnlich findet, er beklagt allerdings, dass die Autorinnen in vielerlei Hinsicht "offenbar absichtlich" unklar bleiben, in ihren Argumentationsstrategien oft inkonsequent vorgehen und Zusammenhänge herstellen, die an Plausibilität zu wünschen übrig lassen. Als Beispiel dafür nennt er die Grätsche von der "jüdischen Opfervorstellung" zum "gottesdienstlichen Sündenbekenntnis". Darüber hinaus diagnostiziert Berger bisweilen einen Hang zu dick aufgetragenen feministischen bzw. sozialromantischen Interpretationen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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