Der Schriftsteller Georg Hermann (1871-1943) stammte aus einer jüdisch-berlinerischen Familie und war zunächst Journalist, bevor er zu einem der meistgelesenen deutschsprachigen Autoren im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts wurde. Sein größter Erfolg war der 1906 veröffentlichte Roman "Jettchen Gebert", der im liberalen Milieu einer jüdischen Familie im Berlin der 1840er Jahre spielt. Die kulturhistorisch präzise, zugleich ironische Schilderung von Milieu und Menschen brachte Hermann den Ruf eines "jüdischen Fontane" ein. 1933 emigrierte der Autor nach Holland, 1943 wurde er in Auschwitz ermordet.
»Lebendig wird der Roman durch Georg Hermanns bildhafte Art zu erzählen. (...) Bis in kleinste Details hinein lässt der Autor (...) die bürgerliche Welt des Biedermeier entstehen.« (Eva Gaeding, MDR Kultur, 29.10.2022) »Nur 30 Jahre nach Erscheinen von 'Jettchen Gebert' ist das jüdische Leben in Berlin nahezu ausgelöscht. (...) Umso kostbarer ist der Blick auf dieses Leben, den uns dieser humorvolle und genaue Erzähler mit seinem Roman gestattet.« (Eva Gaeding, MDR Kultur, 29.10.2022) »Aus vielen kleinen Details zauberte (Georg Hermann) das Lokalkolorit der Biedermeierzeit hervor.« (Manfred Orlick, literaturkritik.de, 07.12.2022)