Wer kennt nicht die legendären Fotos von The Doors Frontman Jim Morrison (1943-1971), die ihn mit Lederhose, nacktem Oberkörper und wilder Löwenmähne zeigen? Der rebellische wie lyrisch aktive Sänger mit der markanten Stimme ist wie viele berühmte Mitglieder des "Club 27" viel zu früh von uns
gegangen. Aufgewachsen in einem strengen amerikanischen Elternhaus, der Vater war Marineoffizier, fiel er…mehrWer kennt nicht die legendären Fotos von The Doors Frontman Jim Morrison (1943-1971), die ihn mit Lederhose, nacktem Oberkörper und wilder Löwenmähne zeigen? Der rebellische wie lyrisch aktive Sänger mit der markanten Stimme ist wie viele berühmte Mitglieder des "Club 27" viel zu früh von uns gegangen. Aufgewachsen in einem strengen amerikanischen Elternhaus, der Vater war Marineoffizier, fiel er schon früh durch unangepasstes, clowneskes Verhalten auf und hielt nichts von Autoritäten. Obschon er hochbegabt gewesen sein soll, interessierte ihn die Schule nur phasenweise. Als Jugendlicher schwärmte er für Alexander den Großen und ahmte gar dessen Kopfhaltung und Frisur nach. Musikalisch faszinierten ihn Elvis, Sinatra & Co., literarisch war es Jack Kerouac, der ihn faszinierte und seinem Lebensgefühl am nächsten kam. Sein Studium der Filmwissenschaft in Florida gab er 1965 wegen der Bandgründung von The Doors auf. Fortan war er, der kein Instrument beherrschte, aber leidenschaftlich gern Gedichte schrieb, die Gallionsfigur der Band und ließ als wahrer Rockstar nichts aus. In nur vier gemeinsamen Jahren veröffentlichten The Doors sechs Alben und landeten mit psychedelischen Stücken wie "Light My Fire" oder "Riders on the Storm" unvergessliche Evergreens. Doch Morrison konnte seine Alkohol- und Drogensucht nicht zügeln und zog sich kurz vor seinem Tod von der Bühne zurück, war übergewichtig und privat alles andere als gefestigt.
Die Autorin Birgit Fuß (*1972) ist als Redakteurin des Rolling Stone eine Kennerin der Rockszene und Fan von Jim Morrison. Mit 17 pilgerte sie gar an dessen Grab in Paris und hätte ihn gern noch zu Lebzeiten kennengelernt. In ihrem Buch beleuchtet sie Jim Morrisons Leben und künstlerisches Vermächtnis unterhaltsam und zutiefst informativ. Auf gerade einmal 100 Seiten lernt der interessierte Leser den berühmten Künstler der Sixties durch schlüssige kurzweilige Texte, Originalfotos und eine kurze Werkschau (Alben und Gedichte) nahezu umfangreich kennen. Man kann zudem gut nachvollziehen, warum der selbst ernannte "Lizard King" und musikalische Provokateur damals so starkes Aufsehen erregt hat.
FAZIT
Eine lohnenswerte, weil sehr aufschlussreiche wie spannende Lektüre über den Menschen und Künstler Jim Morrison im praktischen Taschenformat. Ich werde mir nun erst einmal die großen Hits von The Doors anhören.