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Joachim Gauck hat geschafft, was in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland vor ihm keinem gelang: Sein Name steht für die von ihm geleitete Behörde. Schon bald avancierte der Beamte Gauck zur obersten Instanz der deutsch-deutschen Vergangenheitsbewältigung. Wer aber ist dieser Joachim Gauck? Norbert Robers erzählt die Lebensgeschichte des Pastors aus Rostock, für den das Jahr 1989 zum einschneidenden Ereignis seiner Existenz wurde. Eindringlich schildert er die Etappen von Gaucks politischer Karriere: die Oppositionsarbeit im Neuen Forum, den Einzug in die erste frei gewählte…mehr

Produktbeschreibung
Joachim Gauck hat geschafft, was in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland vor ihm keinem gelang: Sein Name steht für die von ihm geleitete Behörde. Schon bald avancierte der Beamte Gauck zur obersten Instanz der deutsch-deutschen Vergangenheitsbewältigung. Wer aber ist dieser Joachim Gauck? Norbert Robers erzählt die Lebensgeschichte des Pastors aus Rostock, für den das Jahr 1989 zum einschneidenden Ereignis seiner Existenz wurde. Eindringlich schildert er die Etappen von Gaucks politischer Karriere: die Oppositionsarbeit im Neuen Forum, den Einzug in die erste frei gewählte Volkskammer und die Ernennung zum Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen. Im Mittelpunkt aber steht Gaucks Tätigkeit seit seiner Ernennung bis heute: der Kampf für eine umfassende Aufarbeitung der DDR-Vergangenheit und die zahlreichen politischen Auseinandersetzungen, unter anderem mit Manfred Stolpe und Gregor Gysi. In seinem Fazit bilanziert Robers das bisherige Wirken der Gauck-Behörde und vergleic ht die unterschiedlichen Möglichkeiten der Aufarbeitung totalitärer Systeme.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 29.03.2001

Ende offen

GAUCK. Seit der Organisation Gehlen und dem Amt Blank wurde keine Behörde in der Bundesrepublik mehr so mit dem Namen ihres Chefs identifiziert wie der "Bundesbeauftragte für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR". Viele DDR-Bürgerrechtler haben sich erfolglos dagegen verwahrt, daß die im Januar 1990 vor der Vernichtung geretteten Stasi-Akten umgangssprachlich als Gauck-Akten tituliert wurden. Es hatte sich bald eingebürgert, was manche Ausgebürgerte befürchtet haben. Joachim Gauck verkörperte die von der Bürgerrechtsbewegung gewollte Kontrolle über 180 Aktenkilometer. Der Volksmund bezeichnete Mitarbeiter des Bundesbeauftragten als Gauckler, und im öffentlichen Dienst Ostdeutschlands lautete die Frage nach dem Überprüfungsverfahren auf inoffizielle Stasi-Zuträgerschaft schlicht: "Seid ihr schon gegauckt worden?" Rechtzeitig zum Ausklang der Gauck-Ära ist jetzt eine Biographie erschienen. Nach allen Schmäh- und Haßtiraden, die west- und ostdeutsche DDR-Nostalgiker in den letzten Jahren gegen den Behördenleiter veröffentlicht haben, liegt damit das ultimative Buch für alle Gauck-Fans vor. Norbert Robers porträtiert den ehemaligen Pfarrer als politischen Missionar, als Prediger "gegen die Anpassung an politische Systeme". Allerdings ist damit das letzte Wort noch nicht gesprochen: "Die politische Karriere des Joachim Gauck ist noch nicht zu Ende." (Norbert Robers: Joachim Gauck. Die Biographie einer Institution. Henschel Verlag, Berlin 2000. 240 Seiten, Abbildungen, 38,- Mark.)

jos.

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