Das vorliegende Werkverzeichnis der Plastiken von Joachim Karsch ( 20.6.1897 in Breslau + 11.2.1945 in Gandern) gibt erstmals einen vollständigen Überblick über das Gesamtwerk. Es sind 334 plastische Arbeiten erfasst, von denen jedoch etwa zwei Drittel verschollen oder zerstört sind. Von ungefähr einem Drittel sind nicht einmal Fotos vorhanden, von einer Anzahl lediglich kleine Skizzen, die Joachim Karsch seinen Briefen beifügte, wenn er Freunden von seiner Arbeit berichtete. Durch das intensive Studium von mehr als 3.500 Seiten dieser handgeschriebenen Briefe konnten viele der Plastiken genau datiert werden. Zahlreiche, sehr interessante Äusserungen des Künstlers über sein Werk allgemein und über bestimmte Arbeiten wurden aus diesen bisher unveröffentlichten Briefen bei den betreffenden Plastiken zitiert. Etliche Abbildungen von Porträtfotos aus den verschiedenen Lebenszeiten, von Briefen, Dokumenten und Atelierfotos sind in das Verzeichnis der Werke eingefügt, so dass ein lebendiger Überblick über das Leben des Künstlers und die Bedingungen seiner schwierigen und manchmal verzweifelten Existenz gegeben wird. Neben diesen biographischen Einzelheiten ergeben sich daraus auch kunsthistorische und zeitgeschichtliche Hintergründe, die von allgemeinem Interesse sind.Herausgeber und Autor des Werkverzeichnisses ist der Kunsthändler Florian Karsch, der 1971 das Werkverzeichnis der Graphik von Otto Dix im Fackelträger-Verlag publizierte und 1974 das Graphische Gesamtwerk von Otto Mueller im Katalog der Galerie Nierendorf veröffentlichte. Der vorliegende Band mit den Plastiken seines Vaters basiert auf der 1948 von ihm begonnenen Sammlung aller Unterlagen und Dokumente, nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa und in den USA. Auf einen Nachlass im engeren Sinne konnte er nicht zurückgreifen, da das Atelier in Berlin Anfang Dezember 1943 durch Bomben zerstört wurde und aus dem Atelier in Gandern, wo Karsch am 11. Februar 1945 sein Leben beendete, nicht eineinziges Werk gerettet ist.Diesem Band mit dem plastischen Gesamtwerk von Joachim Karsch soll, vermutlich gegen Ende des Jahres 2005, das Werkverzeichnis der ca. 200 nachweisbaren Graphiken folgen. Danach, als Abschluss, erscheint der Band mit den dokumentierten Handzeichnungen, voraussichtlich im Jahr 2006, ebenfalls im VDG.
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