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Joan Blaeus Atlas Maior zählt zu den aufwendigsten Werken in der Geschichte der Kartografie. Die 1665 vollendete lateinische Originalausgabe war das größte und teuerste Buch, das im 17. Jahrhundert veröffentlicht wurde. Die 594 Karten, die sich über elf Bände erstreckten, bildeten die Arktis, Afrika, Asien, Europa und Amerika ab. Der Umfang und die Ambition dieses Werkes sprengten jeden Rahmen. Es wird als so bedeutend angesehen, dass es in den Kanon der niederländischen Geschichte aufgenommen wurde.
Im Zeitalter digitaler Kartographie und globaler Vernetzung ist dieser akribische Reprint
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Produktbeschreibung
Joan Blaeus Atlas Maior zählt zu den aufwendigsten Werken in der Geschichte der Kartografie. Die 1665 vollendete lateinische Originalausgabe war das größte und teuerste Buch, das im 17. Jahrhundert veröffentlicht wurde. Die 594 Karten, die sich über elf Bände erstreckten, bildeten die Arktis, Afrika, Asien, Europa und Amerika ab. Der Umfang und die Ambition dieses Werkes sprengten jeden Rahmen. Es wird als so bedeutend angesehen, dass es in den Kanon der niederländischen Geschichte aufgenommen wurde.

Im Zeitalter digitaler Kartographie und globaler Vernetzung ist dieser akribische Reprint ein Bekenntnis zur Schönheit gedruckter Kartenwerke und erweckt den Zauber des Entdeckerzeitalters zum Leben, als Amsterdam ein Zentrum des internationalen Handels war.

Unserem Nachdruck diente das kolorierte und mit Gold gehöhte Exemplar der Österreichischen Nationalbibliothek in Wien als Vorlage. Das Vorwort von Peter van der Krogt, Dozent an der Universität von Amsterdam, erläutert die historische und kulturelle Bedeutung von Atlanten und liefert zugleich detaillierte Beschreibungen einzelner Karten, die Umfang und Ambition von Blaeus Meisterwerk verdeutlichen.
Autorenporträt
Joan Blaeu (1596-1673) war der Sohn von Willem Blaeu und ein führender niederländischer Kartograph. 1620 wurde er Doktor des Rechts und trat der Werkstatt seines Vaters bei; 1635 veröffentlichten sie gemeinsam den zweibändigen Novus Atlas. Nach dem Tod des Vaters übernahm Joan mit seinem Bruder Cornelius die Werkstatt, wurde offizieller Kartograph der Holländisch-Ostindischen Kompanie und veröffentlichte um 1649 eine Sammlung niederländischer Stadtpläne unter dem Titel Tooneel der Steeden (Theater der Städte). 1654 gab er seinen ersten Atlas über Schottland heraus, 1662 erschien sein Atlas in elf Bänden, bekannt als Atlas Maior. Sein nächstes Projekt sollte eine Kosmologie sein, doch 1672 zerstörte ein Feuer seine Werkstatt. Joan Blaeu starb im darauf folgenden Jahr.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 08.12.2016

DA WILL ICH HIN

Gefahrlos über Berge, ohne Wegzehrung um den Globus: Für seinen "Atlas Maior" packte der niederländische Verleger Joan Blaeu die ganze Welt in elf Bände und schuf damit das teuerste Buch des siebzehnten Jahrhunderts. Jetzt liegt es als Reprint vor, in dem sich jeder auf die Reise machen kann.

Von Freddy Langer

Reisen mit dem Finger auf der Landkarte sind keineswegs erst mit dem Diercke Weltatlas und den Straßenkarten von Shell zum populären Zeitvertreib geworden. "Wir überschreiten unbetretbare Berge, überqueren ohne Risiko Meere und Flüsse, ziehen ohne Wegzehrung um die ganze Welt, machen eine Reise von West nach Ost, von Nord nach Süd, mit nicht zu zählenden und berührenden Momenten", schrieb schon Joan Blaeu im Grußwort seines gewaltigen Albums "Atlas Maior". Das war 1665.

Karten und Atlanten wurden damals in einer aufstrebenden Mittelschicht immer beliebter. Nicht länger dienten sie vor allem Feldherren zur Vorbereitung von Kriegen oder Händlern zu ihren den Globus umspannenden Geschäften. Vielmehr legte sich, wer über Platz und entsprechende Finanzen verfügte, Foliobände dekorativ aufgeklappt in den Salon. Und wer sich beschränken musste, griff wenigstens zum Atlas im Taschenbuchformat. Texte auf Deutsch, Französisch, Niederländisch hatten die lateinischen Legenden abgelöst. Neues Material wurde in Windeseile nachgeschoben und unter Verlagen eifrig getauscht - oder gestohlen. Ein Band folgte dem anderen: die Erde, der Himmel, das Meer. Die Welt öffnete sich dem Volk. Und das Volk nahm die Einladung an. Wer sein eigenes Vaterland oder auch nur den Geburtsort in seinem Werk nicht finde, bat Joan Blaeu die Käufer seines "Atlas Maior", solle ihm die nötigen Daten senden und damit einen Beitrag leisten "zur Vervollkommnung der Geographie".

Fast sechshundert Karten hatte Joan Blaeu in elf Bände sortiert: vom Gebiet des Nordpols über Europa, Asien und Afrika bis Amerika. Keine einzige der Karten hatte er selbst gezeichnet. Er trug nur zusammen, was andere ihm lieferten. Vertrieben wurde das Konvolut in vier Sprachen. Billig war es nicht. Auf heutigen Wert übertragen, lag der Kaufpreis bei etwa zwanzigtausend Euro - der Atlas gilt als das größte und teuerste Buch des siebzehnten Jahrhunderts. Dennoch lag die Gesamtauflage bei vermutlich mehr als anderthalbtausend Exemplaren. Nun liegt der Atlas als Reprint vor. In einem Band, im großen Format und kiloschwer: jede Seite eine Reise! Und keineswegs nur ein Spaziergang durch die Phantasie. Mögen auch Monster die Meere beherrschen und manche Berge wirken, als stießen sie direkt ins Firmament, so dürfte kaum ein deutscher Leser ein Problem damit haben, zwischen Mekelenburgh und Saltsburgh seinen Geburtsort zu finden. Und auch für die Urlaubsplanung eignen sich die opulent illustrierten Blätter: ob man die Elefanten von Biafara Regnum besuchen will oder vor der Küste Itapuamas mit Einheimischen um die Wette paddeln - oder was immer sonst Joan Blaeu mit "berührenden Momenten" meinte.

"Atlas Maior". Mit einem Vorwort von Peter van der Krogt. Dreisprachig. Taschen Verlag, Köln 2016. 512 Seiten, zahlreiche Abbildungen, Format 25 x 38 Zentimeter. Gebunden, 49,99 Euro.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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"Es kann nur wenige Bücher geben, die so umwerfend prachtvoll sind wie dieser außergewöhnliche Atlas. Der Nachdruck wird Blaeus Meisterwerk mehr als gerecht." TNT Magazine