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Wie gewohnt geht Peter Hartz, Vorstandsmitglied und Arbeitsdirektor der Volkswagen AG sowie Leiter der Kommission zur Reform der Bundesanstalt für Arbeit, ungewöhnliche Wege ...
Wie können wir neue Arbeitsplätze gewinnen? Viele Menschen machen sich Sorgen, wenn sie an morgen denken. Behalte ich meine Arbeit, wie weit reichen meine beruflichen Fähigkeiten, kann ich meine soziale Sicherung bezahlen, welche Auswirkungen hat die Globalisierung? Viele Fragen erfordern neue Antworten. Wir sind Zeugen einer neuen "Job Revolution", die unsere Arbeitswelt grundlegend verändern wird. Die…mehr

Produktbeschreibung
Wie gewohnt geht Peter Hartz, Vorstandsmitglied und Arbeitsdirektor der Volkswagen AG sowie Leiter der Kommission zur Reform der Bundesanstalt für Arbeit, ungewöhnliche Wege ...
Wie können wir neue Arbeitsplätze gewinnen? Viele Menschen machen sich Sorgen, wenn sie an morgen denken. Behalte ich meine Arbeit, wie weit reichen meine beruflichen Fähigkeiten, kann ich meine soziale Sicherung bezahlen, welche Auswirkungen hat die Globalisierung? Viele Fragen erfordern neue Antworten. Wir sind Zeugen einer neuen "Job Revolution", die unsere Arbeitswelt grundlegend verändern wird. Die entscheidende Frage wird sein, ob wir diese Entwicklung gestalten und für eine humane Arbeitswelt nutzen wollen. Wir brauchen deshalb einen offenen und tabufreien Dialog über die Jobs der Zukunft, unsere Chancen und Mittel, neue Arbeitsplätze mit Perspektive zu gewinnen.
Wir möchten handeln: neue Wege ausprobieren und dabei mehr Meinungen, Vorschläge und Visionen einbeziehen. Das Buch geht neue Wege: Starten Sie mit der beigefügten CD-ROM und dem Internet die Diskussion mit dem Autor und anderen Lesern! Werden Sie zu Verbündeten für eine engagierte Gestaltung der Arbeitswelt von morgen.
www.jobrevolution.de
Autorenporträt
Peter Hartz ist Mitglied des Vorstands der Volkswagen AG, Personal-/Arbeitsdirektor.
Als Vordenker innovativer Personalpolitik führte er die 4-Tage-Woche ein und mit ihr das Konzept des "atmenden Unternehmens". Auch das Zeit-Wertpapier, der VW-Pensionsfonds und das Projekt 5000 x 5000 sind weitere Meilensteine der Personalpolitik von Peter Hartz.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 17.12.2001

Die Revolution ohne Opfer
Das Modell Volkswagen: Kreative Wege zu mehr Arbeitsplätzen

Peter Hartz: Job-Revolution - Wie wir neue Arbeitsplätze gewinnen können. Frankfurter Allgemeine Buch, Frankfurt 2001, 178 Seiten, 79,90 DM.

An Rezepten zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit in Deutschland mangelt es nicht. Meist wird Deregulierung gefordert, mehr Flexibilität, eine Beschränkung der Macht des Tarifkartells. Das ist gewiß nicht falsch. Diese Forderungen werden häufig mit dem erfolgreichen Vorbild anderer Länder begründet. Peter Hartz hingegen, bei der Volkswagen AG der schlechthin kreativste Personalvorstand eines großen Industriekonzerns überhaupt, hat da einen besseren Trumpf zur Hand: Sein Unternehmen hat tatsächlich neue Wege beschritten und in mehreren Etappen Arbeitsplätze im Hochkostenland Deutschland geschaffen. Seine Überlegungen und Konzepte hat Hartz schon in zwei Büchern vorgestellt; nun liegt das dritte vor. Es ist ein schmaler Band, aber keine leichte Lektüre.

Die Motive und Anlässe zur Sicherung von Arbeitsplätzen bei Volkswagen waren unterschiedlich und so komplex wie die Lösungen. Der erste Schlag war die Einführung einer um ein Fünftel verkürzten Wochenarbeitszeit Anfang der neunziger Jahre. Eine Absatzkrise erzeugte in kurzer Zeit einen Personalüberhang von mehr als 20 000 Mitarbeitern. Massenentlassungen - anderswo bis heute in solchen Fällen üblich - schieden aus politischen Gründen aus. Kreative Ausweichstrategien waren gefragt. Der Vorstand einigte sich mit den Arbeitnehmervertretern auf die Arbeitszeitverkürzung ohne Lohnausgleich, ein Novum in der deutschen Tarifgeschichte.

Diese Entscheidung, die entgegen manchen Erwartungen keinen Nachfolger gefunden hat, mag als aus der Not geborener Eingriff interpretiert werden, wohl nicht zu Unrecht. Doch Hartz hat seitdem eine ganze Reihe tarifpolitischer Novitäten entwickelt und in die Praxis umgesetzt. Er hat allerdings nicht verhindern können, daß der Konzern insgesamt zwar seine Belegschaft aufstockt, sogar in Deutschland, daß aber die Zahl der Beschäftigten in der Produktion beständig zurückgeht. Dies hat ihn bewogen, das Konzept "Benchmark Production 5000 × 5000" zu entwickeln. Damit soll die Erosion industrieller Arbeitsplätze, die nicht nur in der Automobilindustrie stattfindet, gestoppt und sogar umgekehrt werden. Das Vorhaben ist nach schweren Auseinandersetzungen mit der IG Metall Mitte dieses Jahres in einen neuen Haustarifvertrag gegossen worden und harrt jetzt der Bewährung in der unternehmerischen und betrieblichen Praxis.

Einfache Lösungen hat auch Hartz nicht zu bieten. Das war bei den bisher verwirklichten Projekten auch schon so. Deshalb haben sie wohl so gut wie keine Nachahmer gefunden. Das mag, so ist zu erwarten, vielleicht sogar zu befürchten, auch beim Modell "5000 × 5000" der Fall sein, obwohl damit erstmals konkret Arbeitslose angesprochen werden.

Hartz neigt zu plastischen Wortschöpfungen, die zwar komplexe Sachverhalte in einem Begriff zusammenfassen, aber zumeist erklärungsbedürftig bleiben. Kompetenzgemeinschaft ist ein solcher Begriff: eine Ansammlung von Forschungseinrichtungen und Unternehmen, die dank ihrer Kombination Arbeitsplätze entstehen lassen. Ein typisches Beispiel dafür ist das Silicon Valley. Eine solche Kompetenzgemeinschaft will Volkswagen nun auch im Raum Wolfsburg etablieren. Für die Arbeitnehmer hält Hartz einige Zumutungen bereit. "Kaminkarrieren" werde es nicht mehr geben, statt dessen "Job-Familien". Nicht mehr der Abschluß verbürge Berufstüchtigkeit, sondern der optionale Zugang zu weiteren Lern- und Kompetenzfeldern. Zumutbar sei ebenso eine längere Arbeitszeit. Heute betrage der Anteil der Erwerbsarbeit an der Lebenszeit weniger als 10 Prozent. Das sei im Wettbewerb mit anderen Volkswirtschaften zu wenig. Daraus ergebe sich auch der Zwang zur Revision der Sozialsysteme.

Der Verfasser zeigt, wie die Arbeitswelt in fünf bis zehn Jahren aussehen muß. Die Entscheidungen darüber aber müssen jetzt gefällt werden. Ob die Veränderungen, die Hartz skizziert, eine Revolution darstellen, ist Ansichtssache. Immerhin wäre es auf jeden Fall eine Revolution ohne Opfer.

WOLFGANG HELMER

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Peter Hartz, den Rezensent Wolfgang Helmer für den "schlechthin kreativsten" Personalvorstand bei der Volkswagen AG hält, macht in seinem neuen Buch - das dritte zum Thema Umstrukturierung von Arbeitsplätzen - neue Vorschläge, berichtet Helmer. Auch die fordern, führt der Rezensent aus, mehr Flexibilität vom Arbeitnehmer. Der schmale Band sei keine leichte Lektüre. Harz neigt zu plastischen Wortschöpfungen, denen er eine nähere Erklärung schuldig bleibt, meint Helmer. So schreibe Hartz von einer "Kompetenzgemeinschaft", ein Zusammenschluss wie das Silicon Valley, in dem Vertreter aus Forschung und den Unternehmen gemeinsam Arbeitsplätze schaffen sollen. Dies hätte Helmer gern näher erläutert bekommen. Der Rezensent hält Hartz Vorschläge für bedenkenswert und meint, dass dessen Vorschläge für einen künftigen Arbeitsmarkt immerhin eine Revolution ohne Opfer herbeiführen könnte.

© Perlentaucher Medien GmbH