B "Woher kommen Sie?", fragte er. "Von vielerorts." Paulo Coelho S Nach 10.000 Jahren der Sesshaftigkeit kehren wir im elektronischen Zeitalter zur Nomadenkultur zurück. Dieses Buch ist eine Expedition quer durch die Arbeits- und Lebenswelt von heute und eine Streitschrift für die neue Kultur der Beweglichkeit. Der Nomade und Schriftsteller Galsan Tschinag durchwandert jedes Jahr gemeinsam mit seinem Volk die Steppen der Mongolei. Der Manager Daniel Goeudevert hat schon dutzende Male Wohnort und Arbeitsplatz gewechselt - zusammen mit seiner Familie. Der Softwarespezialist Jörg Bodenbender zieht mit seinem Know-how von Projekt zu Projekt - und findet seine Heimat bei einer Freelance-Agentur. Der Journalist Alexander T. legt als "Liebesnomade" auf der Suche nach seinem persönlichen Glück mehrmals im Monat Zehntausende von Kilometern zurück. Die Gesellschaft von heute ist eine moderne Nomadengesellschaft. Wir sind Jobnomaden, Liebesnomaden, Werte- oder Glaubensnomaden. Wie funk tioniert eine Welt, in der Mobilität zur zentralen Existenzbedingung wird? Was geht uns verloren? Vor allem aber: Wo liegen die Chancen eines Lebens ohne Grenzen und lebenslange Verpflichtungen?
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Positiv bewertet Dagmar Deckstein das "spannend zu lesende, Mut machende" Buch der Publizistin Gundula Englisch. Für die Rezensentin enthält das Arbeitsmodell des mobil Arbeitenden - jenseits der Szenarien von Entfremdung und Beziehungslosigkeit sowie der Negativ-Bewertung des Begriffs "Jobnomade" - auch Chancen und Möglichkeiten: Jobnomaden entzögen sich Norm und Kontrolle und stellten sich ihrer Kreativität und Eigenverantwortlichkeit. "Sesshaftigkeit macht borniert und dumm", meint der Mongole Galsan Tschiang, einer der Prototypen des Nomadentums, die Englisch neben wandernden Handwerkerinnen und den virtuellen Mitarbeitern des Konzerns "Cisco Systems" vorstellt. Die Autorin entwickle mit ihrem "vortrefflichen" Buch die nachindustrielle Vision weiter, die der Blair-Berater Charles Leadbeater in seinem Buch "Der mobile Mensch. Warum wir mehr Unternehmergeist brauchen" entwarf: dass "jeder Mensch über mehr Potenzial verfüge, als er selbst und seine 'Vorgesetzten' je vermuteten".
© Perlentaucher Medien GmbH
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