Von allen Baustoffen der Welt ist Backstein einer der meistverbreiteten und langlebigsten. Seine Geschichte lässt sich bis ins Jahr 7500 v. Chr. zurückverfolgen. Gebrannte Ziegelsteine tauchten erstmals 3500 v. Chr. auf. Seither hat sich der zuverlässige Backstein als erstaunlich widerstandsfähig erwiesen und ist bis heute ein Hauptbaumaterial zeitgenössischer Architektur geblieben. Fest verwurzelt in den Traditionen so unterschiedlicher Länder wie China und der Niederlande, ist er preiswert, vielseitig und zudem umweltfreundlich herstellbar.In einer weltweiten Tour de Force zeigt diese zweibändige Ausgabe die aufregendsten und innovativsten Backsteinbauten der letzten fünfzehn Jahre, von Argentinien bis Neuseeland. Wie alle Architekturbücher von TASCHEN präsentiert sie sowohl neue Talente wie den Argentinier Diego Arraigada oder den Vietnamesen Nguyen Hai Long als auch etablierte Stararchitekten wie Tadao Ando und Peter Zumthor. Die gezeigten Gebäude demonstrieren die vielseitigen Möglichkeiten der Backsteinarchitektur in Kultur-, Wohn-, Freizeit- oder Infrastrukturgebäuden, unter anderem im Tate Modern Switch House von Herzog & De Meuron, im Amorio Restaurant von Tidy Architects in Santiago de Chile und im Maternity Waiting Village der Mass Design Group in Kasungu (Malawi).
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 11.01.2018Auf diese Steine können sie bauen
Wohlauf", rufen sich im 1. Buch Mose noch voller Energie die Bewohner Babels zu, bevor sie in die erste Immobilienpleite der Geschichte schlittern, "lasst uns Ziegel streichen und brennen!" Der Turm aber wurde, wie wir wissen, nie fertiggestellt. Am Material hat es nicht gelegen. Mit Ziegeln bauen die Menschen seit fast zehntausend Jahren. Und sie haben bis heute nicht den Spaß daran verloren, wie Philip Jodidio mit seinen beiden backsteindicken und -schweren Bildbänden belegt. Aus allen Ecken der Welt hat er Beispiele zusammengetragen: vom strengen Kubus eines kleinen Cafés in Backnang bei Stuttgart und Gehrys verschachteltem Hochseedampfer Museum Marta Herford bis zur kristallinen Höhle des polnischen Kongress- und Kulturzentrums und einer geflügelten Villa in Indien. Für Architekturtouristen ist jedem Gebäude die Adresse beigegeben. Freunde von Lego-Bausteinen hingegen können sich an detaillierten Bauplänen orientieren - und sich die Häuser ins eigene Zuhause holen: "Wohlauf!" (F.L.)
"100 zeitgenössische Bauten aus Backstein" von Philip Jodidio. Taschen Verlag, Köln 2017. Zwei Bände im Schuber, 648 Seiten, zahlreiche Farbfotografien. Gebunden, 50 Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Wohlauf", rufen sich im 1. Buch Mose noch voller Energie die Bewohner Babels zu, bevor sie in die erste Immobilienpleite der Geschichte schlittern, "lasst uns Ziegel streichen und brennen!" Der Turm aber wurde, wie wir wissen, nie fertiggestellt. Am Material hat es nicht gelegen. Mit Ziegeln bauen die Menschen seit fast zehntausend Jahren. Und sie haben bis heute nicht den Spaß daran verloren, wie Philip Jodidio mit seinen beiden backsteindicken und -schweren Bildbänden belegt. Aus allen Ecken der Welt hat er Beispiele zusammengetragen: vom strengen Kubus eines kleinen Cafés in Backnang bei Stuttgart und Gehrys verschachteltem Hochseedampfer Museum Marta Herford bis zur kristallinen Höhle des polnischen Kongress- und Kulturzentrums und einer geflügelten Villa in Indien. Für Architekturtouristen ist jedem Gebäude die Adresse beigegeben. Freunde von Lego-Bausteinen hingegen können sich an detaillierten Bauplänen orientieren - und sich die Häuser ins eigene Zuhause holen: "Wohlauf!" (F.L.)
"100 zeitgenössische Bauten aus Backstein" von Philip Jodidio. Taschen Verlag, Köln 2017. Zwei Bände im Schuber, 648 Seiten, zahlreiche Farbfotografien. Gebunden, 50 Euro.
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"In diesem Mammutwerk finden sich Fotografien, Architektenbiografien und Bauzeichnungen zu jedem der ausgewählten Gebäude. Garantiert ein willkommenes Schwergewicht auf Ihrem Coffeetable." We Heart