Johann Adam Richter, der von 1766 bis 1804 als Landbaumeister tätig war, hat die Architektur seiner Zeit in den Herzogtümern Schleswig und Holstein maßgeblich mitgeprägt. Zu seinen wichtigsten und qualitätsvollsten Bauten zählen insbesondere die Kirchen in Kappeln, Großenaspe und Schönberg sowie die Gutsanlage Caspar von Salderns in Schierensee mit dem dortigen Herrenhaus. Richter wird in dieser Arbeit vor dem Hintergrund des politischen und kulturellen Geschehens im ausgehenden 18. Jahrhundert und den verschiedenen Funktionen seines Amtes dargestellt. Dabei werden nicht nur einzelne Bauten, sondern auch Aufgabenbereiche des Landbaumeisters und die Struktur des Bauwesens in den Herzogtümern erörtert. Letztendlich entsteht das Bild eines Baumeisters, dessen Architektur in einer Mischung aus konservativem Festhalten an barockem Formengut und der Nutzung moderner französischer Dekorationsprinzipien besteht.