Hans Eisler schrieb über 40 Bühnenmusiken, darunter besonders zu Stücken von Bertold Brecht und mehrer Filmmusiken, u. a. zu 'Kuhle Wampe' (1929) und zu dem Nachkriegsfilm 'Der Rat der Götter' (1950). Sein literarisches Schaffen beschränkte sich auf den Operntext 'Johann Faustus', der 1952 im Berliner Aufbau-Verlag erschien und nach heftigen politischen Debatten wieder aus dem Verkehr gezogen werden mußte. Der aufgeregte Streit um das Libretto, das unter dem Eindruck von Thomas Manns 'Doktor Faustus' und unter Rückgriff auf das deutsche Volksbuch entstanden war, entzündete sich an der Faustgestalt, die Eisler ideologiekritisch genutzt hatte und an der er Intellektuellenmentalität vorführte. Der Text geriet in den Sog kulturpolitischer Auseinandersetzungen in der DDR, in die von den Sowjets inszenierte 'Formalismusdebatte'. Eisler hat ihn nicht mehr komponiert. Erst 1982 erfolgte die DDR-Erstaufführung des Textes im Berliner Ensemble.
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