Mit Bacchus tröstet Ariadne gestaltete Johann Gottfried Schadow (1764-1850) zuerst 1791 ein junges Liebespaar im Relief, geborgen in einer ovalen Form und nur an wenigen Attributen als mythologische Figuren zu erkennen. Heute sind neben einem Entwurf in Gips zwei Marmorausführungen bekannt, wovon die eine womöglich einst in Besitz Königin Luises gewesen und die andere noch bis 1960 verschollen war. Nur selten sind diese Skulpturen öffentlich zu sehen. Dabei geben die unterschiedlichen Stadien einen besonderen Einblick in einen künstlerischen Entwicklungsprozess, der über fast eineinhalb Jahrzehnte in der Berliner Hofbildhauer-Werkstatt seinen Verlauf nahm. Das Buch stellt diese Werke vor, zeichnet ihre Entwicklung von ersten Ideenskizzen - die hier erstmals zugeordnet werden - bis hin zur Rahmung nach, beleuchtet die Rezeption der Reliefs und ordnet diese kunsthistorisch ein. Es bietet damit einen exemplarischen Blick in das Schaffen des für das 19. Jahrhundert maßgeblichen Berliner Bildhauers, der beispielsweise mit der Quadriga auf dem Brandenburger Tor bis heute allseits präsent ist.
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