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Eine der Beobachtungen, die die Entwicklung der Naturwissenschaften vor allem in den Fächern Botanik und Chemie, aber auch Geowissenschaften - weniger dagegen Physik - im späten 18. und ganzen 19. Jahrhundert betreffen, ist, daßes verhältnismäßig oft Apotheker bzw. Pharmazeuten waren, die sich hervortaten. Dieses Phänomen ist zwar seit langem bekannt, dorch wird es in der einschlägigen Geschichtsschreibung unserer Tage auffallend lässig beiseite geschoben.. Seit einiger Zeit werden deshalb in unserem Hause Untersuchungen mit dem Ziel durchgeführt, am Beispiel von Einzelschicksalen den Anteil,…mehr

Produktbeschreibung
Eine der Beobachtungen, die die Entwicklung der Naturwissenschaften vor allem in den Fächern Botanik und Chemie, aber auch Geowissenschaften - weniger dagegen Physik - im späten 18. und ganzen 19. Jahrhundert betreffen, ist, daßes verhältnismäßig oft Apotheker bzw. Pharmazeuten waren, die sich hervortaten. Dieses Phänomen ist zwar seit langem bekannt, dorch wird es in der einschlägigen Geschichtsschreibung unserer Tage auffallend lässig beiseite geschoben.. Seit einiger Zeit werden deshalb in unserem Hause Untersuchungen mit dem Ziel durchgeführt, am Beispiel von Einzelschicksalen den Anteil, dem Pharmazeuten an den Fortschritten der Naturwissenschaften hatten, zu präzisieren bzw. ihn der Vergessenheit zu entreißen. Namen wie Trommsdorf, Klaproth, Spielmann oder Buchner lenken die Aufmerksamkeit naturgemäß leicht auf sich; doch gibt es daneben auch nichtarrivierte Wissenschaftler, die oft aus sehr periphären Gründen am Erfolg gehindert wurden. Zu ihnen zählt Johann Heinrich Dierbach, dessen Name heute noch dem Fachmann bekannt ist (von dem sogar ein Werk 1969 bei Olms nachgedruckt wurde), der aber trotz mancher kleinerer Arbeiten über ihn nie so recht gewürdigt worden ist.

Das äußerst bescheidene private Leben des 1788 in Heidelberg geborenen, späteren außerordentlichen Professors in der medizinischen Fakultät, Johann Heinrich Dierbach, dürfte historisch kaum besonders attraktiv wirken, wenn nicht zwei Umstände auffielen: Er stammte aus einer kleinen Handwerkerfamilie, deren einfaches Milieu er trotz seines späteren Berufes nie zu überwinden vermochte und er führte ein auffallend freizügiges, von Etikette wenig eingeengtes Leben, wie dies seine beiden vorehelich geborenen Töchter zu beweisen scheinen. Diese beiden Dinge dürften Dierbachs Leben und Wirken entscheidend bestimmt haben.