Die Monografie mit rund 100 Arbeiten von Julian Taupe, überwiegend aus den Jahren 2017 bis 2024, erscheint anlässlich der Ausstellung "real : abstrakt. Richard Kaplenig : Julian Taupe" (26.9. 2024 bis 16.2.2025 im Museum Moderner Kunst Kärnten), die im "Doppelspiel" zweier Künstler vorführt, wie weit das Feld der malerischen Möglichkeiten heute ist und welch unterschiedliche Ausdrucksformen und Stile gleichwertig und unbeeinträchtigt nebeneinander bestehen können. Eine zweite Monografie "Richard Kaplenig" (ISBN 978-3-7084-0703-6) zeigt rund 70 Werke aus dessen jüngstem Schaffen und ergänzt Texte von Nora Leitgeb, Willi Rainer ( ) und Christine Wetzlinger-Grundnig.Julian Taupe und Richard Kaplenig sind beide akademisch geschulte Maler. Ersterer hat in Wien studiert, Letzterer in Venedig. Beide sind in Kärnten geboren, Taupe 1954, Kaplenig 1963. Beide leben und arbeiten heute in Wien sowie in Kärnten, Kaplenig am Faaker See, Taupe nahe Villach. Künstlerisch liegen die beiden bei allen Gemeinsamkeiten sehr weit auseinander. Taupe arbeitet abstrakt mit einer buntfarbigen Palette. Kaplenig wiederum vertritt eine realistische Richtung, er formuliert seine Bildgegenstände naturalistisch, vorwiegend in puristischem Schwarz und Weiß. Damit beziehen die beiden Künstler Pole innerhalb des malerischen Spektrums, die sich weitestmöglich entfernt diametral gegenüberstehen. Taupe erzeugt unendliche, referenzlose Farbwelten in bester abstrakter Manier, während Kaplenig Fokussierung und Vergrößerung nutzt, um letztlich den Bildgegenstand durch enorme Präsenzsteigerung zugunsten rein formal-ästhetischer Werte und kontemplativer Kraft zu neutralisieren. Im Dialog der verschiedenartigen Werke treten die Unterschiede und Spezifika, aber auch übereinstimmende Ansätze besonders deutlich hervor und betonen zugleich den unikalen Rang beider Positionen.