Das Lese- und Betbuch von 1783 ist dasjenige der Werke Johann Michael Sailers, welches den gewiss größten katholischen Theologen seiner Zeit ebenso im gelehrten Deutschland wie bei den einfachen Gläubigen bekannt gemacht hat. Trotz dieses bemerkenswerten Erfolges ließ ihn der Text seines Buches nie zur Ruhe kommen: 1785 erschien neben der zweiten Auflage ein Auszug davon - das so genannte kleine Gebetbuch. Und bis kurz vor seinem Tod im Jahre 1832 wurde Sailer nicht müde Seite für Seite jeder weiteren Auflage zu begutachten und seine Texte nötigenfalls zu korrigieren. Die letzte Überarbeitung blieb Fragment und muss heute als verschollen gelten. Übrig davon blieb allein die Einleitung, welche aber im Verein mit den veränderten Auflagen des kleinen Gebetbuchs genaue Auskunft davon gibt, mit welcher Aufmerksamkeit Sailer einerseits an den geistigen und geistlichen AuseinanderSetzungen seiner Zeit teilnahm und andererseits wie er durch den Zeitstrom hindurch sich immer tiefer in dieihm wesentlich erscheinende Aufgabe vertiefte: die Herzensbildung aller an Christus Glaubender.
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