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Von allen seinen Werken hat Bach das Wohltemperierte Klavier am vielfältigsten und reichsten mit Ordnungsstrukturen durchzogen. Das Buch widmet sich diesem entscheidenden Aspekt und stellt erstmals die zeitliche Dimension ins Zentrum der übergreifenden Strukturen. Der erste Teil des Wohltemperierten Klaviers war das erste vielgliedrige Werk, das Bach zu organisieren hatte; es trägt Spuren eines ersten Versuchs an sich. Demgegenüber konnte Bach mit der Wiederaufnahme des zweiten Teils auf eine zwanzigjährige Erfahrung zurückgreifen und eine durchaus schlüssige Lösung darbieten. Die…mehr

Produktbeschreibung
Von allen seinen Werken hat Bach das Wohltemperierte Klavier am vielfältigsten und reichsten mit Ordnungsstrukturen durchzogen. Das Buch widmet sich diesem entscheidenden Aspekt und stellt erstmals die zeitliche Dimension ins Zentrum der übergreifenden Strukturen.
Der erste Teil des Wohltemperierten Klaviers war das erste vielgliedrige Werk, das Bach zu organisieren hatte; es trägt Spuren eines ersten Versuchs an sich. Demgegenüber konnte Bach mit der Wiederaufnahme des zweiten Teils auf eine zwanzigjährige Erfahrung zurückgreifen und eine durchaus schlüssige Lösung darbieten. Die Schwierigkeit, die er zu bewältigen hatte, lag in erster Linie in der formalen Gleichstellung der Präludien mit den Fugen.
Der vorliegende Band bietet zunächst eine Übersicht über die Voraussetzungen, insbesondere über die zwei Kulturen der kontrapunktisch definierten und der Ritornellfugen. Darauf folgt die Untersuchung der beiden Teile, wobei die Erläuterung des zweiten Teils durch die Möglichkeit des Vergleichs mit dem ersten am tiefsten in die Problematik einzudringen vermag. Die Zeitstruktur der beiden Teile des Werks ist eine einzigarige Leistung Bachs.
Autorenporträt
Ulrich Siegele, geboren 1930 in Stuttgart, studierte Musikwissenschaft, Klassische Philologie und Geschichte hauptsächlich in Tübingen, wo er 1957 promovierte und sich 1965 habilitierte. Danach lehrte er dort Musikwissenschaft, von 1971 bis zu seiner Pensionierung 1995 als Professor. Seine Hauptarbeitsgebiete sind historische Kompositionsverfahren, vor allem die Konstruktion von Form im Hinblick auf Dauer und funktionale Differenzierung, besonders bei J. S. Bach, Monteverdi, Schütz, Beethoven, Wagner und in der seriellen Musik des 20. Jahrhunderts, sowie die Biographie J. S. Bachs in ihrem politischen, sozialen und ökonomischen Kontext. Sein analytischer Ansatz stellt sich entschieden auf den Standpunkt des Komponisten und entschlüsselt dessen Problemstellungen und Lösungsstrategien mit dem Ziel, strukturelle Ebenen eines Musikstücks klarzulegen und dadurch der kompositionstechnischen und nach Möglichkeit der ästhetischen Wahrnehmung zugänglich zu machen. Seine Untersuchungen zur Zeitstruktur in J. S. Bachs Musik beruhen auf der Überzeugung, dass das Tempo eines Stücks wie dessen andere Parameter dem Notentext einbeschrieben ist und aus den Satztypen der Komposition präzise erhoben werden kann.