Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,0, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (Deutsches Seminar), Veranstaltung: Die Lyrik des jungen Goethe, Sprache: Deutsch, Abstract: Im Rahmen dieser Hausarbeit werde ich versuchen zwei von Goethes bekanntesten und gleichermaßen wichtigsten Gedichten, Prometheus und Ganymed, zu interpretieren und aufzuzeigen, welch komplementäre Grundpositionen diese Gedichte einnehmen. Darüber hinaus werde ich mich dann der Frage widmen, warum es Goethe so wichtig gewesen ist, dass diese beiden Gedichte direkt aufeinander folgend abgedruckt werden müssen und wieso es zu einem regelrechten Streit zwischen Goethe und seinem Freund, dem Philosophen Friedrich Heinrich Jacobi kam, weil er den Prometheus so veröffentlicht hatte, dass man relativ leicht auf Goethes Autorenschaft schließen konnte, obwohl er eigentlich anonym abgedruckt wurde. Goethes Antwortbrief an Jacobi vom 17.11.1784,"Du schickst mir Deinen Spinoza. Die historische Form kleidet das Werkchen gut.Ob Du aber wohl getan hast, mein Gedicht mit meinem Namen vorauf zu setzen, damit man ja bei dem noch ärgerlichen Prometheus mit Fingern auf mich deute, dass mache mitdem Geiste aus, der Dich es geheißen hat. Herder findet lustig, dass ich bei dieser Gelegenheit mit Lessing auf einen Scheiterhaufen zu sitzen komme" Diese Aussage Goethes sollte nach meiner Arbeit verständlicher werden, wobei es nötig sein wird, zumindest in groben Zügen auf Spinozas Pantheismus und den damit einhergehenden Streit darüber einzugehen. Letztendlich gilt es zu klären, warum diese beiden Gedichte oft als typische Sturm und Drang Gedichte klassifiziert werden und inwiefern sich daraus Informationen über den Geniekult und das Lebensgefühl der "Stürmer und Dränger" ableiten lassen. Bei Prometheus und Ganymed handelt es sich um Hymnen. Deshalb möchte ich, bevor ich in die eigentliche Interpretationsarbeit einsteige, auf den Begriff der Hymne zu sprechen kommen und außerdem klären, was die zentralen Aspekte der "Sturm und Drang Zeit" sind, die man nicht außer Acht lassen darf, wenn man diese Gedichte einer Analyse unterzieht. Der Begriff Hymne ist abgeleitet aus dem griechischen Wort "hymnos", was soviel bedeutet wie "Preis- oder Lobgesang eines Gottes oder Helden". Ursprünglich wurden Hymnen zu musikalischer Begleitung vorgetragen und konnten von Chor- bis zu Einzelvorträgen variieren. Zu Zeiten des Sturm und Drang wurden Hymnen als adäquate Gedichtform benutzt, um das persönliche Verhältnis und Erlebnis mit Gott zu verherrlichen.
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