JAPAN: BEST FOREIGN PICTURE BOOK AWARD 2015
Schweizer Kinder- und Jugendmedienpreis 2011
Nominiert Deutscher Jugendliteraturpreis 2010
Die Illustratorin zeichnet einen Zug, dann die Reisenden. Ein Schwein will wissen, wie es heißt. So entwickelt sich eine Geschichte, die Geschichte einer Zugfahrt voller Begegnungen und Überraschendem.Doch dann wünscht das Schwein, dass die Künstlerin zurückblättert. Im Buch ist das möglich. Und im richtigen Leben? Ein wunderbares Geschichtenspiel, eine Geschichte über ein liebenswert aufsäßiges Schwein und über das Geschichtenerfinden ... und wer gern noch mehr hineinlesen möchte, findet Anspielungen in den Bildern und auf dem Arbeitstisch von Kathrin Schärer, denn dort beginnt die Geschichte.
Schweizer Kinder- und Jugendmedienpreis 2011
Nominiert Deutscher Jugendliteraturpreis 2010
Die Illustratorin zeichnet einen Zug, dann die Reisenden. Ein Schwein will wissen, wie es heißt. So entwickelt sich eine Geschichte, die Geschichte einer Zugfahrt voller Begegnungen und Überraschendem.Doch dann wünscht das Schwein, dass die Künstlerin zurückblättert. Im Buch ist das möglich. Und im richtigen Leben? Ein wunderbares Geschichtenspiel, eine Geschichte über ein liebenswert aufsäßiges Schwein und über das Geschichtenerfinden ... und wer gern noch mehr hineinlesen möchte, findet Anspielungen in den Bildern und auf dem Arbeitstisch von Kathrin Schärer, denn dort beginnt die Geschichte.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 14.10.2009Jetzt lass uns allein, Autorin!
Ein leeres Blatt, ein paar Bleistiftnotizen auf Karopapier, dann die Vorzeichnung: Die Schweizer Künstlerin Kathrin Schärer zeigt, wie ein Bilderbuch entsteht. Und schlägt sich dabei mit einer recht widerborstigen Hauptfigur herum.
Von Silja von Rauchhaupt
Die Geschichte von "Johanna im Zug", dem neuesten Werk der Schweizer Bilderbuchkünstlerin Kathrin Schärer, fängt schon auf dem Umschlag an: Ein kleines Schwein besteigt einen Zug, in der Hand einen Koffer. Auf dem Vorsatzpapier geht es weiter, man sieht allerdings nur die Hände der Zeichnerin an ihrem Tisch. Auf der nächsten Seite zeichnen sie auf dem eben noch weißen Papier einen Zug. Daneben liegt der Text als Entwurf auf kariertem Papier: "Ich zeichne einen langen Zug, einen Zug mit vielen Wagen. Ist das schon eine Geschichte?"
Wir sehen also der Zeichnerin bei der Erfindung ihrer Geschichte über die Schulter. Ihre Hände lassen Figuren, Dialoge, Handlungen entstehen, sie entwirft verschiedene Varianten einer Handlung, weiß am Anfang noch nicht so recht, wie es weitergehen soll, bis die Hauptfigur, das Schwein Johanna, entsteht. Das Schwein dagegen weiß genau, was es will. So wünscht sich Johanna einen netten Mitreisenden. Den Wolf findet sie nicht so großartig, auch das Monster lehnt sie verständlicherweise ab. Als dann Jonathan, ein niedlicher Schweinejunge, erscheint, ist sie glücklich. So glücklich, dass sie ihre Autorin bittet, sie doch alleine zu lassen: "Ciao, du".
Es ist bestimmt kein Zufall, dass auf dem Zeichentisch neben Pinseln, Farben und Stiften auch ein paar deutlich identifizierbare Bücher Schweizer Autoren liegen, die mit einigen Prämissen herkömmlicher Narration und Dramaturgie bewusst brechen: "Biografie. Ein Spiel" von Max Frisch, Erzählungen von Dürrenmatt und "Der Nachtzug nach Lissabon" von Pascal Mercier.
Frischs schwarzer Komödie, deren Held sein Leben noch mal von vorn und, auch wenn ihm das nicht glückt, ganz nach seinen Wünschen leben darf, entnimmt Schärer vielleicht den Einfall, auch den Gestalten ihres Bilderbuchs einige Autonomie zu gestatten. Bescheiden stellt sich das Schwein Johanna dabei nicht gerade an: einen Fleck auf der Schulter will es haben, einen schönen Namen und ein hübsches Kleid, nein, keines mit Blümchen, sondern mit Streifen. Und so weiter.
Schärer inszeniert das Buch als Spiel mit Lust und Phantasie. Jede Seite bringt neue Ideen, Irrwege, also: Möglichkeiten hervor. Gleichzeitig zeigt es aber auch die Mühsal hinter jedem kreativen Prozess. Davon erzählen nicht zuletzt die nüchternen Bleifstiftzeichnungen des Arbeitstisches, auf denen die farbigen, schwungvollen Bilder von Johanna im Zug Schritt für Schritt entstehen, bis das fertige Buch, ebenfalls in Bleistift gezeichnet, auf dem Arbeitstisch liegt. Und eine ganz neue Geschichte beginnt.
Kathrin Schärer: "Johanna im Zug". Atlantis Verlag, Zürich 2009. 46 S., geb., 13,90 [Euro]. Ab 5 J.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Ein leeres Blatt, ein paar Bleistiftnotizen auf Karopapier, dann die Vorzeichnung: Die Schweizer Künstlerin Kathrin Schärer zeigt, wie ein Bilderbuch entsteht. Und schlägt sich dabei mit einer recht widerborstigen Hauptfigur herum.
Von Silja von Rauchhaupt
Die Geschichte von "Johanna im Zug", dem neuesten Werk der Schweizer Bilderbuchkünstlerin Kathrin Schärer, fängt schon auf dem Umschlag an: Ein kleines Schwein besteigt einen Zug, in der Hand einen Koffer. Auf dem Vorsatzpapier geht es weiter, man sieht allerdings nur die Hände der Zeichnerin an ihrem Tisch. Auf der nächsten Seite zeichnen sie auf dem eben noch weißen Papier einen Zug. Daneben liegt der Text als Entwurf auf kariertem Papier: "Ich zeichne einen langen Zug, einen Zug mit vielen Wagen. Ist das schon eine Geschichte?"
Wir sehen also der Zeichnerin bei der Erfindung ihrer Geschichte über die Schulter. Ihre Hände lassen Figuren, Dialoge, Handlungen entstehen, sie entwirft verschiedene Varianten einer Handlung, weiß am Anfang noch nicht so recht, wie es weitergehen soll, bis die Hauptfigur, das Schwein Johanna, entsteht. Das Schwein dagegen weiß genau, was es will. So wünscht sich Johanna einen netten Mitreisenden. Den Wolf findet sie nicht so großartig, auch das Monster lehnt sie verständlicherweise ab. Als dann Jonathan, ein niedlicher Schweinejunge, erscheint, ist sie glücklich. So glücklich, dass sie ihre Autorin bittet, sie doch alleine zu lassen: "Ciao, du".
Es ist bestimmt kein Zufall, dass auf dem Zeichentisch neben Pinseln, Farben und Stiften auch ein paar deutlich identifizierbare Bücher Schweizer Autoren liegen, die mit einigen Prämissen herkömmlicher Narration und Dramaturgie bewusst brechen: "Biografie. Ein Spiel" von Max Frisch, Erzählungen von Dürrenmatt und "Der Nachtzug nach Lissabon" von Pascal Mercier.
Frischs schwarzer Komödie, deren Held sein Leben noch mal von vorn und, auch wenn ihm das nicht glückt, ganz nach seinen Wünschen leben darf, entnimmt Schärer vielleicht den Einfall, auch den Gestalten ihres Bilderbuchs einige Autonomie zu gestatten. Bescheiden stellt sich das Schwein Johanna dabei nicht gerade an: einen Fleck auf der Schulter will es haben, einen schönen Namen und ein hübsches Kleid, nein, keines mit Blümchen, sondern mit Streifen. Und so weiter.
Schärer inszeniert das Buch als Spiel mit Lust und Phantasie. Jede Seite bringt neue Ideen, Irrwege, also: Möglichkeiten hervor. Gleichzeitig zeigt es aber auch die Mühsal hinter jedem kreativen Prozess. Davon erzählen nicht zuletzt die nüchternen Bleifstiftzeichnungen des Arbeitstisches, auf denen die farbigen, schwungvollen Bilder von Johanna im Zug Schritt für Schritt entstehen, bis das fertige Buch, ebenfalls in Bleistift gezeichnet, auf dem Arbeitstisch liegt. Und eine ganz neue Geschichte beginnt.
Kathrin Schärer: "Johanna im Zug". Atlantis Verlag, Zürich 2009. 46 S., geb., 13,90 [Euro]. Ab 5 J.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Gelungen findet Rezensentin Julia Franck dieses Bilderbuch, das den künstlerischen Schöpfungsprozess seiner Geschichte mit zum Thema macht. Bereits die Ausgangssituation, mit der die 1969 geborene Autorin und Zeichnerin den Raum für Figuren und Geschichte eröffne, gefällt der Rezensentin. Auch den Zeichnungen des Schweins Johanna und der mit ihm im Zug reisenden Tiere, bescheinigt sie Lebendigkeit und Ausdruck. Vergnügen macht der Rezensentin auch der Dialog der rosafarbenen Protagonistin des Buchs mit seiner Schöpferin, die Kathrin Schäfer mitgezeichnet habe und so das Ferkel Johanna an der Gestaltung der Geschichte teilnehmen lasse: ein Hin und Her zwischen zwei Ebenen, das die Rezensentin reizvoll findet. Sie bedauert nur, dass die erzählte Geschichte an Komplexität hinter dem Gestaltungsansatz zurückbleibt.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
»Eine turbulente Bildergeschichte voller überraschender Begegnungen. Zum Vor- und Zurückblättern, weil immer wieder etwas vergessen wird.« Deutschlandfunk