Als eine der bedeutendsten Persönlichkeiten, die im 19. Jahrhundert in Jerusalem wirkte, wird der protestantische Schweizer Bankier Johannes Frutiger in zeitgenössischen Quellen bezeichnet. In der jüdischen Gesellschaft genoss er großes Ansehen. Als gebürtiger Basler war Johannes Frutiger 1858 ins Heilige Land gekommen, um als Kaufmann im Dienste der Basler Pilgermission tätig zu sein. Als sich im Jahre 1873 das Handlungsgeschäft C. F. Spittler in Jerusalem auflöste, übernahm Frutiger das Unternehmen und führte es als Bankhaus J. Frutiger & Cie. weiter. Er wurde zum bedeutendsten Bankier Palästinas und initiierte u. a. den Bau der 1892 eingeweihten ersten Eisenbahnlinie des Landes von Jaffa nach Jerusalem. Zudem unterstützte er zahlreiche christliche und jüdische karitative Werke und beteiligte sich insbesondere am Bau erschwinglicher Wohnungen für jüdische Einwanderer. Darüber hinaus engagierte Frutiger sich bei vielen deutschen Missionseinrichtungen, z. B. dem Jerusalemsverein und dem Syrischen Waisenhaus. Die vorliegende Biographie zeichnet seinen Lebensweg nach.