Johannes Popitz hat als Beamter und quasi allmächtiger Staatssekretär im Reichsschatzamt beziehungsweise Reichsfinanzministerium in der Weimarer Republik die Steuergesetze maßgebend konzipiert, die bis heute die Struktur der Steuergesetze bestimmen. Als preußischer Finanzminister wirkte er auch im Dritten Reich an der Ausgestaltung der nationalsozialistischen Steuergesetzgebung mit. Popitz war darüber hinaus auch Wissenschaftler und Hochschullehrer und gehörte zu den Steuerjuristen, die das Steuerrecht als eigenständiges Rechtsgebiet der Rechtswissenschaften begründet haben. Als Teilnehmer der Sitzungen des Reichskabinetts unter Hitler hatte er, wie erstmals in diesem Buch nachgewiesen wird, einen wesentlichen Anteil an der nationalsozialistischen Gesetzgebung, mit der demokratische und rechtsstaatliche Grundsätze ausgelöscht wurden. Popitz war nicht nur der Vater der Umsatzsteuer, sondern gehörte mit Göring zu den Vätern der geheimen Staatspolizei. Ab 1938 schloss er sich dem Widerstand an. Er wurde nach dem Attentat des Grafen Stauffenberg auf Hitler zum Tode verurteilt und im Februar 1945 hingerichtet.
«Voß hat ein zeitaufwendiges Buch geschrieben, das zu lesen sich allemal lohnt.» (Klaus Tipke, Steuer und Wirtschaft)
«Voß' Analyse der Person und des Wirken von 'Popitz' ist in allen Teilen getragen von der eigenen reichen Lebens- und Berufserfahrung des Autors und seiner Souveränität in der Beherrschung komplexer Sachverhalte, seinem Bemühen um stringente, zugleich aber dem historischen Kontext angemessene Bewertungskriterien und darum, Nutzen aus dem Studium der Geschichte zu ziehen, welches bei ihm nie als Selbstzweck erscheint. Ihm ist eine überzeugende Deutung der Wandlung eines Förderers des nationalsozialistischen Staates in höchsten Funktionen über dessen loyalen Kritiker zum Mann des Widerstandes gelungen, eine Deutung freilich, die sich zu Recht ein letztes unauflösliches Staunen über Blindhheit gegen die heraufdämmernde Barbarei und Befangenheit in national-konservativer Staatsloyalität anstelle Achtung der Menschlichkeit als höchstes Rechtsgut bewahrt.» (Reinhart Rüsken, Neue Juristische Wochenschrift)
«Voß' Analyse der Person und des Wirken von 'Popitz' ist in allen Teilen getragen von der eigenen reichen Lebens- und Berufserfahrung des Autors und seiner Souveränität in der Beherrschung komplexer Sachverhalte, seinem Bemühen um stringente, zugleich aber dem historischen Kontext angemessene Bewertungskriterien und darum, Nutzen aus dem Studium der Geschichte zu ziehen, welches bei ihm nie als Selbstzweck erscheint. Ihm ist eine überzeugende Deutung der Wandlung eines Förderers des nationalsozialistischen Staates in höchsten Funktionen über dessen loyalen Kritiker zum Mann des Widerstandes gelungen, eine Deutung freilich, die sich zu Recht ein letztes unauflösliches Staunen über Blindhheit gegen die heraufdämmernde Barbarei und Befangenheit in national-konservativer Staatsloyalität anstelle Achtung der Menschlichkeit als höchstes Rechtsgut bewahrt.» (Reinhart Rüsken, Neue Juristische Wochenschrift)