Das Prinzip der Dualität steht in physischer ebenso wie in metaphorischer Hinsicht seit jeher im Mittelpunkt von Stezakers Arbeit. In seiner jüngsten Collagenwerkreihe "Double Shadow" bedient sich der Künstler Prozessen des Teilens und Verdoppelns, um über das Unheimliche duplizitärer Figuren zu reflektieren: etwa jener des Doppelgängers, des Janus und des Hermaphroditen. Durch eine Aneinandersetzung silhouettenhafter Konturen wird den aus trivialen Quellen übernommenen archetypischen Bildern neues Leben eingegeben. Die in Hollywood-Bildgestaltungen der 1950er-Jahre so scharf umrissenen Profile von Männlichkeit und Weiblichkeit lösen sich in eigentümliche, bisweilen monströse Hybride auf; es entstehen beunruhigende Nebeneinanderstellungen an der Überlagerung von Schattenbereichen, die sich zwischen den Welten aufzutun scheinen. Von der Verwendung von Schattenrissen in Märchenillustrationen des Fin de Siècle wie auch dem frühen expressionistischen Film ließ sich Stezaker nach eigener Aussage dazu anregen, in diesen Werken "die Freude am Zeichnen" ebenso wiederzuentdecken wie "die Kraft des Konturs, eine Trennlinie zwischen An- und Abwesenheit sowie dem Imaginären und dem Realen abzustecken".