Architektur, verstanden als räumlicher Ausdruck bestehender Machtverhältnisse, ist seit jeher auch eine politische Angelegenheit. Umso erstaunlicher, dass zeitgenössische Architektinnen und Architekten ihr Metier weitgehend apolitisch begreifen. Architektur wird auf Raumkunst reduziert - das Ergebnis ist in nicht wenigen Fällen eine sich selbst genügende Architektur, die größere Zusammenhänge ausblendet. Mit "JOINT ACTION IN ARCHITECTURE - Getting political again?", der aktuellen Ausgabe der Reihe HDA Dokumente zur Architektur, nimmt das Haus der Architektur Graz Stellung zur politisch-moralischen Krise der Architektur, die nicht zufällig mit der gegenwärtigen ökonomischen Krise einhergeht. Zahlreiche Gastautoren aus den Bereichen Architektur und Architekturkritik, Politik und Finanzwesen, Philosophie, Ökologie und Systemkritik skizzieren dabei Ziele, die es zu verfolgen gilt, wenn Architektur wieder zum relevanten Player in der Gestaltung unserer politischen und gesellschaftlichen Verhältnisse werden will.