Nana und Nono, zwei lang befreundete Huren, geraten gesprächsweise auf das Thema Alterssicherung. Wie es wäre, wenn ihre beiden studierten Kinder, Nanas Angelina und Nonos Julian, sich zusammentäten und gemeinsam ein Bordell betrieben, dessen Erfolg den Müttern erlauben würde, sich endlich zur Ruhe zu setzen. Gesagt, getan. Man wird umgehend herausfinden, ob die beiden überhaupt zusammenpassen. Und damit trennen sich die zwei, Shakespeares Hexen zitierend: »Wann treffen wir zwei hier wieder zusammen ...«
Der erste Test verlief negativ, berichtet Nana beim nächsten Treffen. Am Telefon ließ Julian, übermäßig beredt, Angelina gar nicht zu Wort kommen. Nono protestiert, aber auch der zweite Test mißrät. Angelina bekocht Julian. Der aber kümmert sich nicht um die Vorspeise, sondern macht sich sofort über das Hauptgericht her - wie ein Barbar. Nono gibt nicht auf. Doch auch den dritten Test setzt ihr Sohn in den Sand. Angelina und Julian gehen ins Bett, alles klappt. Aber hinterher macht der junge Mann sich umstandslos davon. Er übergeht, was für Angelina der eigentliche Höhepunkt wäre: die Geste, den Augenblick danach.
So gibt sich Nono schließlich geschlagen, stimmt in Nanas Wehklagen über die herzlosen Zeiten und den Verfall der Sitten ein. Rettung käme woher? Die alten Hexen möchten verzweifeln, aber sie geben nicht auf. Sie phantasieren sich eine herbei.
Gerlind Reinshagens »kleine Studie« lebt von dem immer wieder sehr vergnüglichen Schwärmen, Keifen, Schnattern der beiden Freundinnen. Alles, auch die gefährliche Wendung am Schluß, findet sich darin aufgehoben.
Der erste Test verlief negativ, berichtet Nana beim nächsten Treffen. Am Telefon ließ Julian, übermäßig beredt, Angelina gar nicht zu Wort kommen. Nono protestiert, aber auch der zweite Test mißrät. Angelina bekocht Julian. Der aber kümmert sich nicht um die Vorspeise, sondern macht sich sofort über das Hauptgericht her - wie ein Barbar. Nono gibt nicht auf. Doch auch den dritten Test setzt ihr Sohn in den Sand. Angelina und Julian gehen ins Bett, alles klappt. Aber hinterher macht der junge Mann sich umstandslos davon. Er übergeht, was für Angelina der eigentliche Höhepunkt wäre: die Geste, den Augenblick danach.
So gibt sich Nono schließlich geschlagen, stimmt in Nanas Wehklagen über die herzlosen Zeiten und den Verfall der Sitten ein. Rettung käme woher? Die alten Hexen möchten verzweifeln, aber sie geben nicht auf. Sie phantasieren sich eine herbei.
Gerlind Reinshagens »kleine Studie« lebt von dem immer wieder sehr vergnüglichen Schwärmen, Keifen, Schnattern der beiden Freundinnen. Alles, auch die gefährliche Wendung am Schluß, findet sich darin aufgehoben.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Martin Krumbholz ist äußerst angetan von Gerlind Reinshagens Geschichte über zwei alternde Huren, die versuchen, ihre Kinder zu einem "Joint Venture" zur Absicherung des eigenen Lebens zu verkuppeln. Die Geschichte dieses Versuchs und seines Scheiterns werde in Versen und Dialogen, ohne Erzähler, erzählt, was dem Roman eher den Charakter eines Dramas verleihe. Dieses zeichne sich durch "tiefen Witz und hohen sprachlichen Reiz" aus und wird von Krumbholz als "eine höchst originelle Parabel auf das nahende Ende des Generationenvertrages" eingeschätzt.
© Perlentaucher Medien GmbH
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