Anfang des 19. Jh. ist die Zauberei in England schon fast ausgestorben. Es gibt nur noch so genannte Gentlemen Zauberer.
Zauberei betreibt man nicht mehr durch Zauberei, sondern indem man wie ein wahrer Gentlemen darüber diskutiert und sie studiert.
Doch eines Tages tritt ein gewisser Mr. Norrell
in ihr Leben. Er behauptet, dass er der einzig praktizierende Zauberer in ganz England sei. Sie…mehrAnfang des 19. Jh. ist die Zauberei in England schon fast ausgestorben. Es gibt nur noch so genannte Gentlemen Zauberer.
Zauberei betreibt man nicht mehr durch Zauberei, sondern indem man wie ein wahrer Gentlemen darüber diskutiert und sie studiert.
Doch eines Tages tritt ein gewisser Mr. Norrell in ihr Leben. Er behauptet, dass er der einzig praktizierende Zauberer in ganz England sei. Sie glauben ihm nicht und wollen einen Beweis.
Doch das, womit sie nicht gerechnet hätten, passiert, denn Norrell lässt vor ihren Augen Steinfiguren zum Leben erwecken und sie sprechen. Da Norrell die Zauberei wieder aufleben lassen will zieht er nach London. Dort kommt ihm ein Zufall zu Hilfe. Als eine Dame aus gehobenen Kreisen stirbt kann er sie wieder zum Leben erwecken. Durch seine Tat ist er bald im ganzen Land populär. Er ist entschlossen der englischen Zauberei wieder zu Glanz und Ehre zu verhelfen, aber ebenso entschlossen alle anderen Zauberer als Stümper abzutun, schließlich kann keiner so gut und begabt sein wie er. Doch dann trifft er auf Jonathan Strange, ebenfalls ein praktizierender Zauberer. Norrell ist so beeindruckt von ihm, dass er ihn, entgegen seinen sonstigen Gewohnheiten, als Schüler aufnimmt. Gemeinsam arbeiten Strange und Norrell im Auftrag der Regierung daran, die englischen Truppen im Krieg gegen Napoleon zu unterstützen. Strange lernt schnell und bald schon wird er allein nach Spanien geschickt, um dort Lord Wellington und seine Truppen zu unterstützen. Dort bekommt er neue Möglichkeiten und Fähigkeiten. So versetzt er zum Beispiel Flüsse und Städte zu Gunsten der Engländer, sodass sich die Franzosen fortan nicht mehr zurechtfinden, in die falsche Richtung laufen und nie im Kriegsgebiet ankommen. Doch je mehr Strange seine Kenntnisse über die Zauberei erweitert, desto mehr entfernt er sich auch von seinem Meister, denn er beginnt eine ganz andere Ansicht auf die Dinge zu haben als er. Zwischen den beiden bahnen sich erste Schwierigkeiten an und als Strange seine von Norrell differenzierten Ansichten veröffentlicht entsteht eine ernsthafte Rivalität.
„Jonathan Strange und Mr. Norrell“ ist das erste Buch von Susanna Clarke und führt einen in eine Welt, wo die Magie zum Alltag gehört.
Sie verbindet Magie mit vielen tatsächlichen historischen Ereignissen und Personen, wie z.B. Napoleon, Lord Wellington oder Lord Byron.
Der Schreibstil erinnert sehr an Jane Austen. Zwar sind Inhalt und Themen völlig verschieden, da Jane Austen eher Liebesromane schrieb, aber dennoch lässt sich ihr Schreibstil überall wiederfinden.
Susanna Clarke schreibt sehr humorvoll, allerdings reiht sich nicht ein Brüller an den anderen, sondern es ist eher dieser britisch feine Humor, den man suchen muss.
Susanna Clarke schafft es dem Leser glauben zu lassen, dass es in England wirklich Magie gab und dass die Protagonisten Jonathan Strange und Mr. Norrell eigentlich nur etwas aufleben lassen, was es ohnehin schon immer gab.
Dieses Gefühl wird noch verstärkt durch die zahlreichen Fußnoten.
Darin erzählt sie Anekdoten und Geschichten von früheren Zauberern, vor allem vom Rabenkönig John Uskglass, der die Zauberei erst nach England gebracht hat und sie zitiert unzählige, selbstverständlich fiktive, Zauberbücher und Schriften von Zauberern. Dadurch wirkt alles nur noch realer. Die Fußnoten sind es, die das Buch zum Teil so besonders machen.
Der Autorin gelingt die Darstellung und Entwicklung der Charaktere wirklich gut. Sie alle haben Fehler und Schwächen, treffen falsche Entscheidungen, manche sind liebenswert, andere eher weniger, manche sind langweilige Personen, aber gerade diese Eigenschaften machen die Geschichte glaubhaft und real.
Jede Person ist anders, jede hat ihre Eigenarten, wie z.B. Mr. Norrell, der stets misstrauisch gegenüber anderen ist und sich niemandem wirklich anvertraut.
„Jonathan Strange und Mr. Norrell“ ist ein Buch, welches man, wenn man einmal angefangen hat, nicht mehr so schnell aus der Hand legen kann.