Jorge Semprún (1923-2011) gehört zu den herausragenden Schriftstellern, die von den politischen Leidenschaften und der Tragik des 20. Jahrhunderts erzählen. Sein Werk bildet ein einzigartiges Zeugnis über Exil und Fluchten, Verfolgung, Illegalität und Widerstand. Es verbindet diese Erfahrungen mit künstlerischer Gestaltungskraft und einer unaufhörlichen Reflexion über die Arbeit der Erinnerung, die nie enden will. Die Monografie entwickelt die Stadien seines Werks in jener eigentümlichen Verschränkung von politischer und ästhetischer Reflexion, die seine Souveränität ausmacht.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Sehr zufrieden ist Franziska Augstein mit Wilfried Schöllers Einführung in das Werk Jorge Sempruns. Sie bescheinigt dem Autor stilistische und inhaltliche Souveränität, ein Urteil von "frischer Subjektivität" und einen Stil von "gewandter Konkretheit". Die Vorstellung von Sempruns Werken scheint ihr ebenso erhellend wie die von Personen, die seine Zeit im KZ Buchenwald oder seine Untergrundarbeit für die kommunistische Partei Spaniens prägten. Gefallen hat ihr zudem, dass Schöller nicht mit Kritik an Semprun spart, ihm aber immer hohe Achtung entgegenbringt. Im Blick auf die Details von Sempruns Biografie hält sie Schöllers Buch nicht immer für "ganz zuverlässig", was allerdings zum Teil an Semprun selbst liege, der es in seinen Selbstauskünften im Hinblick auf die Daten seines Lebens nicht so genau genommen hat.
© Perlentaucher Medien GmbH
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