Wie schafft es ein Unbekannter, das Interesse der
Nachwelt auf sich zu ziehen? Diese uralte Frage
lässt sich im Fall des in Salzburg geborenen
Komponisten J.B. Hochreither gleich
zweifach beantworten: 1.) durch sein künstlerisches
Werk, das zwar heute im Schatten der großen
Vorgeneration (Biber, Muffat, etc.) steht, für
sich betrachtet aber von erstaunlichem Niveau ist,
und 2.) durch den Glücksfall, dass von ihm ein
großer Beschwerdebrief aus dem Jahr 1708
erhalten blieb, der sich fast wie eine Vorwegnahme
von J.S. Bachs "...Entwurff einer wohlbestallten
Kirchen Music" (1730) liest. Darin tangiert
Hochreither nicht nur diverse Episoden und
Nichtigkeiten aus dem Alltag eines Klosters im
frühen 18. Jahrhundert, sondern er berichtet auch
kritisch über aufführungspraktische Realitäten und
postuliert ideale Ziele. Daneben entschlüsselt der
Text finanzielle Belange und menschliche Intriegen.
In Vielfalt und Umfang ist der Brief von großem
Seltenheitswert, er wirft nicht nur ein neues Licht
auf die spätbarocke Epoche der Musikgeschichte,
sondern stellt auch ein wertvolles Dokument der
Sozialgeschichte dar.
Nachwelt auf sich zu ziehen? Diese uralte Frage
lässt sich im Fall des in Salzburg geborenen
Komponisten J.B. Hochreither gleich
zweifach beantworten: 1.) durch sein künstlerisches
Werk, das zwar heute im Schatten der großen
Vorgeneration (Biber, Muffat, etc.) steht, für
sich betrachtet aber von erstaunlichem Niveau ist,
und 2.) durch den Glücksfall, dass von ihm ein
großer Beschwerdebrief aus dem Jahr 1708
erhalten blieb, der sich fast wie eine Vorwegnahme
von J.S. Bachs "...Entwurff einer wohlbestallten
Kirchen Music" (1730) liest. Darin tangiert
Hochreither nicht nur diverse Episoden und
Nichtigkeiten aus dem Alltag eines Klosters im
frühen 18. Jahrhundert, sondern er berichtet auch
kritisch über aufführungspraktische Realitäten und
postuliert ideale Ziele. Daneben entschlüsselt der
Text finanzielle Belange und menschliche Intriegen.
In Vielfalt und Umfang ist der Brief von großem
Seltenheitswert, er wirft nicht nur ein neues Licht
auf die spätbarocke Epoche der Musikgeschichte,
sondern stellt auch ein wertvolles Dokument der
Sozialgeschichte dar.