Bachelorarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Kunst - Installationen, Aktionskunst, 'moderne' Kunst, Note: 1,5, Universität Konstanz, Veranstaltung: Readymade, Sprache: Deutsch, Abstract: "Was könnte überhaupt der Sinn der Kunst sein, wenn es nicht die humanitäre Frage wäre, wenn sie nicht etwas liefern kann, was substantiell für den Menschen ist."J. BeuysJoseph Beuys gehört unbestreitbar zu den berühmtesten deutschen Nachkriegskünstlern. In seinem avantgardistischen Bestreben, die Kunst neu zu definieren, plädiert er für eine grundsätzliche Gleichsetzung von Kunst und Lebenspraxis. Die Kunst ist dabei Ausgangspunkt einer humanen Transformation zurück zu ihrem ursprünglichen Wesen, die eine notwendige gesellschaftliche Neustrukturierung mit sich zieht. Seinen Kunstbegriff veranschaulicht Beuys nicht nur innerhalb seines umfassenden künstlerischen Oeuvres durch eine prägnante Semantik, sondern demonstriert ihn im Zuge seiner Theorie als Künstler, Politiker und Pädagoge fortlaufend an seiner eigenen Person.Der Fokus dieser Arbeit liegt auf der Darstellung des beuysschen Kunstverständnisses. Es geht einerseits um sein allgemeines Weltbild, sowie andererseits um die Erörterung, in welcher Verbindung die Kunst zu seiner Ideologie steht. Bevor explizit auf Werke eingegangen wird, soll die Darstellung einiger prägnanter Stilmerkmale die Annäherung an die ausgewählten Arbeiten vereinfachen. Nachfolgend wird die künstlerische Umsetzung der beuysschen Theorie jeweils anhand eines Werkes aus 2wichtigen Werkgruppen dargestellt: Der Chef The Chief. Fluxus Gesang steht exemplarisch für die Aktionen ein, sein letztes Werk, Palazzo Regale, dient als Beispiel für die Installationen. Die zuletzt genannte Arbeit nimmt im Oeuvre Beuys' vor allem durch seine anmutende und sonst untypische Ästhetik eine besondere Stellung ein. Es gilt, diese Differenzen zu klären, um das Werk im Anschließenden in den historischen Kontext zu stellen: Mit Beuys' Tod geht auch das Ende der Avantgarde einher, deren Scheitern die postmoderne Kunst veranlasst, die historische Entwicklung kritisch zu hinterfragen.Eine solche selbstreflexive Stellung nimmt auch der beuyssche Schüler Imi Knoebel ein, der die Kunst ohne jeglichen revolutionären Hintergrund versteht. Anhand der Analyse seines Genter Raums soll nicht nur exemplarisch das postmoderne Kunstverständnis dargestellt, sondern auch Bezüge zu Beuys verdeutlicht werden.Beuys' Kunst entsteht auf dem Hintergrund der modernen Kunstentwicklung, die sich nach der Ablösung der Kunst als Abbildungsmedium der Wirklichkeit durch die Fotografie etabliert. Diese historische Entwicklung soll daher zunächst zusammengefasst werden.
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